Angehörige kämpfen weiter

Petition zum Germanwings-Absturz

Der Absturz eines Germanwings-Flugzeugs gehört zu den größten Flugkatastrophen der deutschen Geschichte. Angehörige aus Halle fordern weitere Untersuchungen – auch zur Rolle der Ärzte.

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Rettungskräft auf dem Weg zur Absturzstelle der A320 von Germanwings im März 2016. Angehörige der Opfer wollen die Untersuchungen wieder aufleben lassen.

Rettungskräft auf dem Weg zur Absturzstelle der A320 von Germanwings im März 2016. Angehörige der Opfer wollen die Untersuchungen wieder aufleben lassen.

© Securite Civile / Abacapress / dpa

HALLE. Angehörige von Opfern des Germanwings-Absturzes haben rund 20 000 Unterschriften für weitere Untersuchungen zu der Katastrophe gesammelt. Frank Noack aus Halle hatte die Petition vor rund einem Monat gestartet, etwa 70 weitere Angehörige schlossen sich an.

Mit dem Verlauf der Petition zeigte sich Noack zufrieden. "Es war nicht unser Ziel, eine bestimmte Anzahl von Unterschriften zu erreichen", sagte der Familienvater, der bei dem Absturz im März 2015 seine Tochter verlor, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Katastrophe in den französischen Alpen waren 150 Menschen gestorben. Den Ermittlungen zufolge hatte der Copilot die Germanwings-Maschine vorsätzlich zerschellen lassen. Später wurde bekannt, dass der Copilot Jahre zuvor eine psychische Erkrankung hatte, aber trotzdem eine Flugerlaubnis bekam.

20.000 Unterschriften haben Angehörige von Opfern des GermanwingsAbsturzes gesammelt.

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Petition fordert weitere Untersuchungen

Vor dem Absturz hatte er mit diversen Symptomen zahlreiche Ärzte konsultiert. Die Ermittler stellten das Todesermittlungsverfahren im Januar dieses Jahres ein. Für den Absturz sei ausschließlich der Copilot verantwortlich.

Noack will das nicht so stehen lassen. Die Petition soll erreichen, dass weitere Untersuchungen eingeleitet werden. Zudem seien aus der Tragödie noch immer nicht genug Konsequenzen gezogen worden, sagte Noack. Die Sache werde von politischen Stellen geprüft, doch ob die Petition tatsächlich Folgen hat, ist offen.

Die Ermittler der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hätten lediglich den Ablauf im Flugzeug geklärt, sagte Noack. Wie es zu dem Absturz in den französischen Alpen kommen konnte, sei damit aber noch nicht beantwortet.

Rolle der Ärzte

So müsse etwa die Rolle der Ärzte genauer beleuchtet werden. Die Angehörigen fordern in ihrer Petition mehr Kontrollen von Piloten und eine flugmedizinische Datenbank.

Andreas Lubitz ließ die Germanwings-Maschine nicht absichtlich abstürzen, glauben seine Eltern und ein Gutachter. Sie führen Luftströmungen und defekte Technik an. (dpa/eb)

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Kommentare
Dr. Fritz Gorzny 06.09.201718:22 Uhr

Was war mit den Augen des Piloten

Aus den Nachrichten um den Absturz der LH Maschine wurde breichtet, daß der Pilot Andreas Lubitz 8 mal einen Augenazt aufgesucht habe, der ohne therapeutische Konsequenz geblieben sei. Bilder des gestressten Piloten und relativ chaotische Bilder aus seinem Umfeld deuten darauf hin , daß A.Lubitz visuelle Probleme gehabt haben könnte, die Ihn schwer belastet haben könten, wie ich es schon bei vielen Patienten mit Binokularen Problemen im Sinne einer assoziierten Heterophorie beobachten konnte. Die Betroffenen ahnen diese Zusammenhänge nicht sonder spüren nur die große Unsicherheit und Erschöpfungszuständen und Leistungdefiziten. Häufig treten dabei auch schwere Depressionen auf. Da Binokuarstörungen in der heutigen Ophthalmologie nur eine untergeordnete Rolle spielen werden sie häufig gar nicht diagnostiziert, was im Falle Lubitz eine tödliche Unterlassungssünde gewesen wäre.Die Ergebnisse der damaligen Auenuntersuchungen könnten ein Schlüssel für die tragischen Ereignisse sein. Welche Klagen hat A. Lubitz bei seinem Augenarzt vorgebracht?

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