Verhütung

Pille und Kondom hoch im Kurs

Pille und Kondom sind die am häufigsten verwendeten Verhütungsmittel. Junge Paare gehen dabei auf Nummer sicher – und nutzen meist beides parallel.

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Pille, Kondom – oder gar beides: In Deutschland wird häufig bei der Verhütung auf Nummer sicher gegangen.

Pille, Kondom – oder gar beides: In Deutschland wird häufig bei der Verhütung auf Nummer sicher gegangen.

© humonia / Getty Images / iStockphoto

Berlin. Zur Schwangerschaftsverhütung werden in Deutschland zumeist Antibabypille und Kondome genutzt.

Das geht aus einer repräsentativen Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2018 hervor, aus der die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag zitiert.

Vaginalring und Dreimonatsspritze kaum genutzt

47 Prozent der Befragten nehmen demnach die Pille, 46 Prozent greifen auf Kondome zurück. Die Spirale wird von zehn Prozent genutzt.

Temperaturmethode, Vaginalring oder Dreimonatsspritze werden hingegen sehr selten genutzt.

Bei den 18- bis 29-Jährigen gibt es den größten Anteil an Pillennutzerinnen (56 Prozent), zugleich aber auch den höchsten Anteil an Kondomnutzenden (58 Prozent).

„Aus der Größenordnung dieser Zahlen wird ersichtlich, dass es gerade in diesem Bereich Doppelnutzungen gibt. Sterilisation kommt noch nicht infrage, und die Spirale ist nicht sehr relevant (5 Prozent)“, kommentiert die Regierung.

„Zweifachstrategie“ weit verbreitet

Darüber hinaus ergebe sich aus der Wiederholungsbefragung zur Jugendsexualität von 2015, dass auch bei den 14- bis 25-Jährigen Pille und Kondom die Hauptverhütungsmittel darstellen. Auch in dieser Gruppe werde die „Zweifachstrategie“ – also Pille und Kondom gleichzeitig zu nutzen – besonders häufig angewandt.

Die FDP-Fraktion will auch wissen, wie viele Verhütungsmittel in den vergangenen drei Jahren kostenlos durch die Bundesregierung oder im Rahmen der von ihr finanzierten Projekte ausgegeben wurden.

Die Bundesregierung verweist in diesem Zusammenhang auf das vom Bundesfamilienministerium geförderte Modellprojekt des „pro familia Bundesverbands „biko – Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung“.

Kostenübernahme für Frauen mit wenig Einkommen

Das Projekt ermöglicht sozial schwächer gestellten Frauen ab 20 Jahren die Kostenübernahme für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel. Laut Bundesregierung erfolgten 2018 und 2019 insgesamt 9015 Kostenübernahmen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Die am häufigsten erstatteten Verhütungsmittel stellten Pille (3361 Kostenübernahmen) und Hormonspirale (2298) dar.

Der Beratungsverein „pro familia“ hatte sich zuletzt für den kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln für Frauen mit geringem Einkommen ausgesprochen.

In Deutschland sind hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Minipille oder Hormonspirale auf Rezept des Arztes hin erhältlich. Sie müssen jedoch von den meisten Frauen selbst bezahlt werden. Bei Frauen unter 22 Jahren trägt seit März 2019 die Krankenkasse die Kosten. (hom)

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