Schulleiter - für Lehrer ein extrem unattraktiver Job

BERLIN (dpa). In Deutschland droht nach Ansicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ein massiver Schulleitermangel. "Angesichts der unattraktiven Rahmenbedingungen wird es immer schwieriger, freiwerdende Stellen wieder zu besetzen", warnte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann am vergangenen Freitag im Vorfeld des Weltlehrertages am 5. Oktober in Berlin.

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Zum einen würden die Rektoren an den Schulen nicht angemessen bezahlt. Anspruch auf Zulagen hätten die Schulleiter in den meisten Bundesländern erst nach erfolgreich bestandener Probezeit.

Diese könne jedoch - wie etwa in Sachsen - drei Jahre dauern. "Bis dahin wird Leitungsarbeit nur mit der Ehre, Schulleiter sein zu dürfen, entlohnt", bemängelte Beckmann.

Auch die Zeit, welche die Rektoren für die Schulleitung benötigten, werde nicht angemessen auf die Arbeitszeit angerechnet. In kleinen Schulen müssten die Schulleiter gleichzeitig voll als Klassenlehrer arbeiten.

Da der Unterricht Vorrang hat, könnten viele Rektoren nicht einmal die vorgesehenen vier bis acht Stunden Leitungszeit pro Woche wahrnehmen, sagte Beckmann. "Viele verlagern diese Arbeit freiwillig in ihre Abendstunden."

Bereits jetzt ist nach Angaben des VBE in Rheinland-Pfalz fast jede zehnte Grundschule ohne Rektor, in Nordrhein-Westfalen haben acht Prozent nur eine unvollständig besetzte Leitung. In einigen Bundesländern müssten Schulleiterstellen zudem mehrfach ausgeschrieben werden, weil sich kein Bewerber melde.

Da mehr als die Hälfte der Lehrer 50 Jahre und älter sind, werde sich dieses Problem in den kommenden Jahren mit Sicherheit noch verschärfen.

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