Selbsthilfe bei Lungenkrebs - großes Interesse bei Angehörigen

Weil Lungenkrebspatienten häufig rasch sterben, sind es vor allem Angehörige dieser Patienten, die sich in Selbsthilfegruppen engagieren.

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HEIDELBERG/BERLIN (bd). In den vergangenen Jahren haben sich in Deutschland immer mehr Lungenkrebspatienten und deren Angehörige zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. In Heidelberg wurde jetzt der Landesverband Baden-Württemberg für Lungenkrebskranke und deren Angehörige gegründet. Insgesamt bestehen in Deutschland derzeit etwa 40 Regionalgruppen.

Nach Auskunft von Barbara Baysal, der Vorsitzenden der Selbsthilfe Lungenkrebs in Berlin - einer bundesweiten Vereinigung- wurden die ersten Gruppen im Jahre 2008 in Hamburg und Berlin gegründet. Die Aufbauarbeit sei zeitraubend. Nach ihren Erfahrungen sind es meist Angehörige, die sich zuerst an eine Selbsthilfegruppe wenden, weil sie Informationen suchen. Zwei Drittel seien Frauen.

Dies bestätigen auch die Initiatoren der Selbsthilfegruppe für Lungenkrebskranke im Rhein-Neckar-Raum. So sind sind die Hälfte der 15 ständigen Mitglieder Angehörige oder Hinterbliebene von gestorbenen Lungenkrebspatienten. So auch Michael Ehmann aus Heidelberg, der sich nach dem Tod seines Bruders, der im Alter von 42 Jahren an Lungenkrebs gestorben ist, weiterhin in der Selbsthilfegruppe engagiert.

"Wollen Mut machen"

Neben regelmäßigen Treffen und Infoveranstaltungen für Betroffene und deren Angehörige in Heidelberg, Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar besuchen Mitglieder der Gruppe regelmäßig Lungenkrebspatienten in der Heidelberger Thoraxklinik und in der Mannheimer Universitätsmedizin.

"Wir wollen Mut machen, dass man auch mit dieser Krankheit überleben kann", sagt Annette Hans, Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg.

Die Berliner Selbsthilfeorganisation bietet neben Informationen zum Lungenkrebs auf der Homepage ein Beratungstelefon sowie die Möglichkeit, sich einer Online-Selbsthilfegruppe anzuschließen.

www.selbsthilfe-lungenkrebs.de

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