Indonesien

Tsunami-Frühwarnsystem ist einsatzbereit

Zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean mit Hunderttausenden Toten ist ein Frühwarnsystem aufgebaut worden, das bald an den Start geht - mit Technik aus Deutschland.

Veröffentlicht:
100 Meter an Land gespült wurde dieses Schiff in Thailand beim verheerenden Tsunami von 2004. Das hätte vielleicht verhindert werden können, wenn es ein Frühwarnsystem gegeben hätte.

100 Meter an Land gespült wurde dieses Schiff in Thailand beim verheerenden Tsunami von 2004. Das hätte vielleicht verhindert werden können, wenn es ein Frühwarnsystem gegeben hätte.

© dpa

POTSDAM/JAKARTA/BANGKOK. Zehn Jahre nach dem Tsunami im Indischen Ozean, bei dem rund 230 000 Menschen ums Leben kamen, ist das Frühwarnsystem in der Region fest installiert.

"Drei große Warnzentralen in Indonesien, Indien und Australien überwachen mit Seismographen und einem satellitengestützten GPS-System den gesamten Indischen Ozean", sagt Jörn Lauterjung vom Potsdamer Geoforschungszentrum, der die Tsunami-Warnzentrale in Jakarta als Projektleiter aufgebaut hat.

Hunderte von Messstationen entlang der Küsten

Das System stützt sich auf Hunderte Messstationen an den gefährdeten Küsten, die ihre Daten in Echtzeit an die Warnzentralen übermitteln. Die zunächst eingesetzten Messbojen im Meer sind nicht mehr im Dienst.

Je nach Ort des Bebens reiche die Frühwarnzeit nicht aus, wenn die Welle die Boje erfasst, erklärt Lauterjung. Mit dem Abschluss eines Ausbildungsprogramms für die Mitarbeiter der Frühwarnzentrale wurde das Projekt im März 2014 an Indonesien übergeben.

"Das System läuft wie gewünscht", sagt der Chef der Warnzentrale in Jakarta, Mochammad Riyadi. "Wir können eine Frühwarnung in weniger als fünf Minuten nach einem Erdbeben aussenden, wie zuletzt nach dem Beben im Norden der Molukken."

Nach dem Erdbeben Mitte November konnte die Tsunami-Warnung nach wenigen Stunden wieder aufgehoben werden. "Mit dem Frühwarnsystem erwarten wir, dass wir die Folgen für die Menschen bei einem Tsunami deutlich mindern können", erklärt Riyadi.

Auch die Warnzentrale in Thailand nutzt die in Jakarta gewonnen Informationen. "Unser Warnsystem ist viel weiter entwickelt als zuvor", sagte eine Sprecher der Behörde.

"Wenn das Sumatra-Beben heute geschehen würde, hätten wir eine Stunde Zeit, vor dem Tsunami zu warnen - und wir wüssten, wie wir die Menschen alarmieren können."

 Knapp zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami im indischen Ozean hat sich die Welt verändert. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nachruf

Eckart Fiedler – ein Leben für die Selbstverwaltung

Ärztin widmete ihr Leben der Versorgung von Obdachlosen

Engel von Ostbahnhof: Jenny De la Torre gestorben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung