Highlights 1986

Verseuchtes Faktor-VIII infiziert Bluter mit Aids

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Bonn, 21. Oktober 1986. Die Bundesregierung bestätigt, dass sich Hämophilie-Patienten durch Faktor-VIII-Präparate mit Aids infiziert haben.

Nach Angaben der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Irmgard Karwatzki, soll geprüft werden, ob den Betroffenen eine Entschädigung nach dem Arzneimittelgesetz zusteht. Nach der Contergan-Affäre steht Deutschland damit vor dem zweiten großen Arzneimittelskandal.

Ausschlaggebend war, dass Bluter in der Bundesrepublik besonders intensiv behandelt wurden.

Wegen der hohen Kosten drängte insbesondere die AOK darauf, möglichst preiswerte Präparate zu verwenden. Es gab bereits Mitte der 80er Jahre hitzeinaktivierte Faktor-VIII-Produkte, die kein Hepatitis-Risiko mehr bargen.

Man verständigte sich auf eine Strategie, dass diese teuren Präparate nur Bluter erhalten sollten, die noch keine Hepatitis hatten. Dass das Hitzinaktivierungsverfahren auch vor HIV hätte schützen können, war nicht bekannt.

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