Von Afrika nach Europa

Wüstenstürme bringen gefährliche Organismen

Saharastaub gelangt nach Stürmen bis nach Deutschland. Jetzt haben Forscher entdeckt: Die Stürme bringen auch gesundheitsgefährdende Erreger mit.

Veröffentlicht:
Die Sahara: Ihr Staub gelangt bis vor unsere Haustür – mit schädlichen Erregern.

Die Sahara: Ihr Staub gelangt bis vor unsere Haustür – mit schädlichen Erregern.

© yavuzsariyildiz / stock.adobe.com

TRIENT/INNSBRUCK. Der aus der Sahara von Wüstenstürmen nach Mitteleuropa gewehte Staub ist möglicherweise gefährlicher als bisher angenommen. In den Ablagerungen des Staubs haben Forscher aus Italien und Österreich unerwartet viele und vielfältige Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze aus der Wüste gefunden. Sie berichten darüber im Journal "Microbiome".

"Wenn die sich etablieren, können sie eine Gefahr darstellen", sagt Tobias Weil, Leiter des Forscherteams aus Geologen, Meteorologen und Mikrobiologen. Die Wissenschaftler haben in diesem Winter in den Dolomiten eine zentimeterdicke rötliche Staubschicht untersucht, die ein besonders großer Wüstensturm im Februar 2014 abgelagert hatte.

Auch Artensterben möglich

Speziell im Winter könnten sich diese Partikel in Eis- und Schneeschichten bedenklich anhäufen, hieß es. Die möglichen Folgen: Verdrängung heimischer Arten und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Forscher empfehlen weitere Untersuchungen, um besser einschätzen zu können, wie groß diese Gefahr ist. (ajo/dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Horst Grünwoldt 13.04.201719:06 Uhr

Mikroben-Import

Die Südtiroler Wissenschaftler um den Mikrobiologen Tobias Weil prognostizieren uns mikrobielle Gefahren, die angeblich mit dem roten Saharastaub zu uns auf dem Luftwege eingetragen werden, und sich "etablieren" könnten.
Natürlich mag es in der ariden Sahara auch gelegentlich dorthin eingetragene und verwehte Mikroben-Nachweise geben, die aber dort überhaupt kein Nähr-Substrat zur massenhaften Vermehrung vorfinden. Und in der Regel -ausgenommen einige Sporenbildner- auch bald dem natürlichen Absterbeverhalten unterliegen (s.a. Grünwoldt und Gundermann, DGHM 1978) Insofern dürfte der nach uns mit dem Harmattan über das Mittelmeer transportierte Staub keine massenhafte Mikrobenfracht importieren, die gesundheitliche (infektiöse) Gefahren darstellen könnten.
Da müßten die USA und die mittelamerikanischen Staaten schon ihre schlechten Erfahrungen gemacht haben, weil dorthin die ständigen Passatwinde viel größere Staubfrachten aus der Sahara transatlantisch exportieren.
Im übrigen werden wir doch durch den menschlichen Reise- und Warenverkehr permanent mit anderen, passiv importierten Mikroben-Spezies schadlos konfrontiert. Warum sollten dann gerade die Raritäten aus dem trockenen Sahara-Staub für uns so besorgniserregend sein?
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an