Berlin

1000 neue Pflegekräfte gesucht

Die Berliner Pflegeheime warten auf die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II. Bis zu 1000 neue Pflegekräfte könnten dann eingestellt werden - in vielen Heimen würde das die personelle Situation merklich entspannen. Doch es gibt einen Haken.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

BERLIN. Fast 1000 neue Pflegekräfte können die Pflegeheime in Berlin zum Jahreswechsel einstellen, wenn das Pflegestärkungsgesetz II umgesetzt wird. Die entsprechenden Personalrichtwerte haben die regionalen Pflegekassen mit dem Sozialhilfeträger, den Verbänden der Leistungserbringer der LIGA der freien Wohlfahrtspflege und den privaten Berufsverbänden vereinbart.

Ausgehend vom Ist-Stand rechnet der federführende Ersatzkassenverband vdek mit rund 975 zusätzlichen Stellen in Berlin, von denen 52 Prozent Fachkräfte sein werden. Er weist zudem darauf hin, dass mit der Umsetzung der neuen Personalrichtwerte die Vergütung von Pflegeleistungen in vollstationären Pflegeeinrichtungen ab 2017 spürbar steigen werde.

"Für die Bewohner vollstationärer Pflegeeinrichtungen bedeutet das mehr Qualität, mehr Pflegezeit und damit eine Verbesserung ihres Alltags", so vdek-Regionalchef Michael Domrös.

"Verbesserung wird spürbar"

Der bpa Berlin geht davon aus, dass die privaten Berliner Pflegeheime zum Jahreswechsel fast neun Prozent mehr Pflegekräfte einstellen können, als sie jetzt beschäftigen. Die fast 350 im bpa zusammengeschlossenen Berliner Heime können sich nun auf die neuen Personalschlüssel vorbereiten.

Auf ein Heim mit 100 Bewohnern kommen demnach drei neue Pflegekräfte in Vollzeit. "Damit wird die von der Bundesregierung beabsichtigte verbesserte Personalausstattung tatsächlich spürbar", so der bpa-Landesvorsitzende Dietrich Lange.

Mit Blick auf den Fachkräftemangel äußerte der Berliner bpa-Chef jedoch Sorge, ob die Heime die neuen Stellen besetzen können. Von der Berliner Landesregierung forderte er in diesem Zusammenhang, dass sie die von der Bundesregierung geplante generalistische Pflegeausbildung im Bundesrat ablehnen soll.

"Wer mehr Menschen in der Pflege will, muss dafür sorgen, dass dieses Vorhaben schnell vom Tisch kommt", so Lange.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Die Plastination des Gehirns

Mikroplastik als möglicher Risikofaktor für Parkinson

Metaanalyse von 49 Studien

Absetzen von Antidepressiva verursacht meist milde Symptome

Lesetipps
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)

© Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Erstmals STIKO-Empfehlung für Impfung gegen Chikungunya

Vorhofflimmern im 1-Kanal-EKG

© wildpixel / Getty Images / iStock

Empfehlungen für die Praxis

S3-Leitlinie Vorhofflimmern: Das steht drin