Personal aufgebaut

1600 neue Stellen in Gesundheitsämtern durch ÖGD-Pakt

Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst wirkt, zeigt sich das Bundesgesundheitsministerium zufrieden. Innerhalb eines Jahres seien knapp 1800 neue Stellen aus Bundesmitteln finanziert worden.

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Personal aufgebaut haben Gesundheitsämter in den vergangenen zwei Jahren. Hier das Gesundheitsamt in Potsdam.

Personal aufgebaut haben Gesundheitsämter in den vergangenen zwei Jahren. Hier das Gesundheitsamt in Potsdam.

© Jens Kalaene/dpa

Berlin. Von Anfang 2020 bis Ende 2021 wurden im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) insgesamt 2290 unbefristete Stellen neu geschaffen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit und verwies auf eine Ländererhebung, die beim Statistischen Bundesamt in Auftrag gegeben worden war.

Rund 1780 dieser Stellen seien durch den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst finanziert worden, davon ausweislich der Zahlen rund 1600 in den örtlichen Gesundheitsämtern.

Bei den Stellen für Ärztinnen und Ärzten sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten wurden innerhalb der zwei Jahre 440 neu geschaffen, 365 davon mit Hilfe des ÖGD-Pakts. Auf Verwaltungs- und Fachpersonal entfielen jeweils rund 900 unbefristete Stellen.

Vier Milliarden Euro für den ÖGD

„Der ÖGD-Pakt wirkt“, ließ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der Pressemeldung mitteilen.Vor allem mit Bundesmitteln hätten die Länder neue Stellen geschaffen, um den ÖGD auszubauen.

An der freiwilligen Erhebung des Statistischen Bundesamts haben 90 Prozent der betroffenen Behörden teilgenommen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurden auf Bundesebene für diese insgesamt 19.390 unbefristete Stellen erfasst. Das Personal bestand zu 20 Prozent aus Ärzten und Zahnärzten, zu 52 Prozent aus Fachpersonal und 28 Prozent aus Verwaltungspersonal. 93 Prozent der unbefristet Beschäftigten arbeiten in den örtlichen Gesundheitsämtern.

Lob kommt vom Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD). Es sei gut, dass die Bundesregierung den kommunalen öffentlichen Gesundheitsdienst unterstütze. „In der bisherigen Pandemiebekämpfung ist dies bereits spürbar“, so BVÖGD-Vorsitzender Dr. Johannes Nießen. Jedes Gesundheitsamt habe seien Bedarfe melden können. Dementsprechend sei die Besetzung der Stellen erfolgt.

Der Verband weist allerdings auf einen Umstand, hin, der im Herbst zum Problem werden könnte: Die zweite Tranche von weiteren 3500 Stellen für den ÖGD im Jahr 2022 sei vom Bundesfinanzministerium auf das Ende des Jahres geschoben worden. „Dies gefährdet die wirksame Pandemiebekämpfung der Sommer – und Herbst-/Winterwellen in den Kommunen“, so Nießen.

Mit dem im September 2020 beschlossenen Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst stellt der Bund bis 2026 Mittel in Höhe von vier Milliarden Euro bereit, um den ÖGD personell und digital zu stärken. 3,1 Milliarden Euro sollen für Maßnahmen zum Personalaufbau verwendet werden.

(juk)

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