Gehälter zu unattraktiv

200 Amtsärzte fehlen

In jedem zweiten Gesundheitsamt fehlen Mediziner, wie eine Umfrage zeigt.

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BERLIN. In Gesundheitsämtern sind mehr als 200 Facharztstellen länger als sechs Monate unbesetzt.

Dies ergab eine Umfrage, die der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) in Zusammenarbeit mit dem Marburger Bund in den 378 Gesundheitsämtern durchgeführt hat. Ärzte aus 186 Gesundheitsämtern beteiligten sich an der Umfrage im vergangenen Jahr.

Hauptursache sei die deutlich niedrigere Bezahlung der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst im Vergleich zu Kliniken. Die Gehälter der Amtsärzte liegen zwischen zehn und 20 Prozent unter dem tarifüblichen Niveau angestellter Ärzte in kommunalen Krankenhäusern.

Bessere Bezahlung gefordert

"Diese Situation bereitet uns große Sorgen. Um künftige Grippewellen oder Infektionsausbrüche in Krankenhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen sowie andere Gesundheitskrisen wirksam zu bekämpfen, brauchen wir einen funktionsfähigen Öffentlichen Gesundheitsdienst", sagte die Vorsitzende des BVÖGD, Dr. Ute Teichert-Barthel. Lediglich etwa fünf Prozent der Ärzte in Gesundheitsämtern erhalten außertarifliche Sonderregelungen.

Es werde häufig außer Acht gelassen, dass ohne den Öffentlichen Gesundheitsdienst die medizinische Betreuung sozial benachteiligter, psychisch kranker und wohnungsloser Menschen ins Schleudern gerate, so Rudolf Henke vom Marburger Bund. Er forderte eine der Aufgabenstellung entsprechende Bezahlung. (HL)

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