Flutkatastrophe
900 Gesundheitseinrichtungen bei Überschwemmungen in Pakistan zerstört
Die WHO berichtet von Verletzungen durch von Wassermassen mitgerissenen Trümmern, elektrische Schocks durch abgerissene Kabel und Infektionen wie Cholera in Pakistan. Die UN haben einen Hilsplan vorgestellt.
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Pakistanisches Gesundheitspersonal trägt ein krankes Mädchen, das aus seinem von der Flut betroffenen Haus geflohen ist.
© Muhammad Sajjad/AP/dpa
Genf. In Pakistan ist die Not wegen der verheerenden Überschwemmungen immens. Die Vereinten Nationen haben am Dienstag in Genf zusammen mit der Regierung Pakistans einen ersten Hilfsplan für sechs Monate vorgestellt. Dafür sind 116 Millionen Dollar (rund 116 Mio Euro) nötig, wie der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke, sagte.
Der Hilfsplan sieht unter anderem medizinische Hilfe vor. Dabei geht es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowohl um Verletzungen etwa durch von den Wassermassen mitgerissene Trümmer und Schutt, elektrische Schocks, durch abgerissene Kabel und Infektionen wie Cholera, die sich ausbreiten, wenn mit Fäkalien verseuchtes Abwasser nicht richtig entsorgt wird. Auch chronisch Kranke wie Diabetiker und Schwangere müssten in der Notlage weiter versorgt werden. Fast 900 Gesundheitseinrichtungen seien zerstört oder beschädigt worden. Pakistan habe schon vor den Überschwemmungen viele mangelernährte Kinder gehabt, berichtete das Kinderhilfswerk Unicef. Sie müssten jetzt besonders unterstützt werden.
UN-Hilfsplan sieht medizinische Hilfe
Nach Laerkes Angaben sind 33 Millionen Menschen betroffen, mehr als 1000 sind ums Leben gekommen. Mehr als eine Million Häuser sind beschädigt worden, und Bauern haben rund 700 000 Tiere verloren. Eine halbe Million Menschen ist obdachlos geworden. Viele seien von Verwandten und anderen aufgenommen worden, andere lebten in Camps. Es müssten schnell neue Behausungen gebaut werden.
Es seien die schlimmsten Überschwemmungen in Pakistan seit Jahrzehnten. Die Behörden gehen davon aus, dass die seit Juni anhaltenden schweren Regenfälle sich noch fortsetzen. (dpa)