AU nur noch vom Facharzt? Kasse in Erklärungsnot

KÖLN (iss). Der Übereifer einer Mitarbeiterin hat die Vereinigte IKK in Erklärungsnot gebracht. Die Sachbereiterin aus der Region Gelsenkirchen hatte einem Versicherten mitgeteilt, dass er einen Facharzt aufsuchen müsse, damit weitere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) anerkannt werden.

Veröffentlicht:

Bescheinigungen, die der Hausarzt ausstellt, werde die Kasse nicht mehr akzeptieren, teilte die Mitarbeiterin dem Versicherten mit. Der betroffene Hausarzt wandte sich an die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe. Auch die KV Nordrhein (KVNo) erfuhr von dem Vorgang und machte ihn publik.

In der Mitgliederzeitschrift "KVNo aktuell" bezeichnete KVNo-Sprecherin Ruth Bahners den Versuch der Kasse als "perfide", mit einem solchen Schreiben Patienten einzuschüchtern. Außerdem unterstelle der Brief dem behandelnden Arzt, "dass er entweder unfähig ist, die Arbeitsunfähigkeit zu beurteilen, oder unfähig, den Patienten richtig zu behandeln, oder dass er gar eine unberechtigte AU-Bescheinigung ausgestellt hat", kritisiert Bahners.

Die Vereinigte IKK habe beiden KVen mitgeteilt, dass es sich bei dem Schreiben um einen Einzelfall handele, sagt Sprecherin Sylvia Strothotte der "Ärzte Zeitung". "Wir respektieren das Prinzip der freien Arztwahl und nehmen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von Hausärzten immer an", stellt sie klar. Die Kasse distanziere sich von dem nicht gerechtfertigten Vorgehen der Sachbearbeiterin.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Pharma-Agenda: Deutschland nach der Bundestagswahl

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zu GKV-Finanzen: Ende der Schonfrist

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Schwangerschaftsabbruch: Zeichen der ärztlichen Solidarität

Lesetipps
Abbildung einer umgefallenen Engels-Statur.

© Quy / stock.adobe.com

Wichtiger Laborwert

HDL-Cholesterin – wie „gut“ ist es wirklich?

Eine Assoziation zwischen Reflux und der Entstehung eines Adenokarzinoms des Magens und des ösophagogastralen Übergangs gilt als wahrscheinlich. Eine Magenspiegelung sollte sich bei Reflux anschließen. (Symbolbild)

© onephoto / stock.adobe.com

Praxisnahe Empfehlungen

Magenkarzinom-Leitlinie aktualisiert: Stärkerer Blick auf Risikofaktoren

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung