Fachgesellschaften

AWMF will Geld aus dem Innovationsfonds

Wissenschaftlich-Medizinische Fachgesellschaften fordern Finanzmittel für ihre Leitlinienarbeit.

Veröffentlicht:

BERLIN. Eine unabhängige Finanzierung interdisziplinärer Leitlinien – das fordert die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) seit langem. Nun könnte Bewegung in die Sache kommen.

Denn die AWMF setzt große Hoffnung auf den Innovationsfonds, der auch nach 2019 mit einem Budget von 200 Millionen Euro pro Jahr fortgesetzt wird.

"Der Innovationsfonds fördert Projekte, die helfen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern – diesen Zweck erfüllen die AWMF-Leitlinien seit vielen Jahren", heißt es in einer Mitteilung. Nur mit einer unabhängigen Finanzierung könne die aufwändige Arbeit der Fachgesellschaften aufrechterhalten werden.

"Alle in unserem Gesundheitssystem verlassen sich darauf, dass es qualitätsgesicherte, hochwertige Leitlinien gibt, die kontinuierlich weiterentwickelt und aktuell gehalten werden", sagt AWMF-Präsident Professor Rolf Kreienberg. Daher sei es auch notwendig, dass Gelder des Gemeinwesens in deren Entwicklung fließen.

Entwicklung der Leitlinien erfolgt ehrenamtlich

Die Fachgesellschaften stemmen die Finanzierung bislang alleine. Die Entwicklung der Leitlinien erfolgt ehrenamtlich durch die Mitglieder der Leitlinien-Gruppe. Kosten entstünden beispielsweise für Literaturrecherchen und Evidenzbewertungen.

Durch eine solche Finanzierung ließen sich auch offene Themen oder neue Herausforderungen angehen, meint die AWMF: So wäre es beispielsweise wichtig, mehr Leitlinien mit ihren verlässlichen Informationen den Bürgerinnen und Bürgern in einer verständlichen Sprache zugänglich zu machen.

Außerdem müssten die Bedürfnisse spezieller Bevölkerungsgruppen wie die von Kindern, alten Menschen oder Patienten mit mehreren Erkrankungen besser in Leitlinien abgebildet werden. Und natürlich sei Digitalisierung auch hier ein großes Thema. (aze)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

G-BA-Plenum

Mindestmenge für Operationen bei Morbus Hirschsprung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Lesetipps
Man hält sich Bauch

© Fabio Camandona / Getty Images / iStock

RV verdreifacht RA-Mortalität

So lässt sich die rheumatoide Vaskulitis diagnostizieren

Operation am Auge

© flywish - stock.adobe.com

Perforierende Augenverletzungen

Fremdkörper: Was ins Auge geht, kann auch gut (r)ausgehen