Ärzte kündigen in Baden-Württemberg Wahlkampf in Praxen an

STUTTGART (fst). Ärzte in Baden-Württemberg fordern eine Vergütung wie im vergangenen Jahr - plus zehn Prozent. Andernfalls wollen sie ihre Proteste stetig verschärfen.

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"Wir warten auf Taten der Landesregierung", sagte Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner vor 10 000 Protestteilnehmern am Mittwoch in Stuttgart. Sein Facharzt-Kollege Dr. Norbert Metke versprach: "Wir proben den Aufstand und werden nicht lockerlassen!" Medi, Hausärzteverband und weitere Berufsverbände hatten unter dem Motto "Gemeinsam unsere Praxen retten" zum Protest geladen: Verabredet sind bereits weitere Aktionen mit Praxisschließungen am 1. April sowie am 1. und 2. Juli.

Per Akklamation stimmten die Demonstranten einem Forderungskatalog zu. So solle der EBM ausgesetzt werden, freie Verträge mit Fachärzten sollten - wie schon für Hausärzte -  für Kassen obligatorisch werden. Milliarden Euro würden in marode Banken gepumpt, so Hausärzteverbands-Chef Dr. Berthold Dietsche -  nicht aber in die Gesundheitsversorgung: "Sind unsere Praxen etwa nicht systemrelevant?", fragte Dietsche. Eine Antwort auf die Misere sei der AOK-Hausarztvertrag: "Wir haben uns von Punktewolken und Regressorgien verabschiedet."

Ein Vertreter der Landesregierung versprach in Stuttgart, sich für Korrekturen bei der Honorarreform einzusetzen. Auf Vertrauen bei Ärzten stieß er nicht. "Wir werden einen knallharten Wahlkampf führen", sagte Medi-Chef Baumgärtner.

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