Schwierige Bedingungen im Bürgerkriegsland

Ärzte ohne Grenzen stellen im Sudan Arbeit in Klinik ein

Weil die Arbeit zu gefährlich geworden ist, sieht sich die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen dazu gezwungen, die Arbeit in einer Klinik im Sudan vorerst zu beenden. Wiederholt wurde das Personal von Bewaffneten bedroht.

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Der Hauptsitz von Ärzte ohne Grenzen in Genf

Der Hauptsitz von Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Genf. In einer Klinik im Sudan kann die Organisation jetzt nicht mehr helfen.

© Martial Trezzini/epa/dpa

Khartum. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) stellt ihre Arbeit in einem wichtigen Krankenhaus in Sudans Hauptstadt Khartum vorerst ein. Grund dafür sind anhaltende Angriffe auf Patienten und Mitarbeiter des Baschair-Krankenhauses, wie die Organisation am Freitag bekannt gab.

Das Baschair-Krankenhaus ist eine der letzten funktionierenden Kliniken im Süden Khartums, wo es kostenlose medizinische Versorgung gibt. Zwischen Mai 2023 und Dezember 2024 wurden 25.600 Patienten in der Notaufnahme behandelt, 9.000 davon mit Gewaltverletzungen wie Schusswunden, wie MSF mitteilte. Seit Ende September sei die Zahl von Verletzten im Zuge der Eskalation der Bürgerkriegs-Kämpfe stark angestiegen. Gleichzeitig gab es demnach wegen Schließungen anderer Gesundheitseinrichtungen einen erhöhten Andrang.

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„Jeden Tag extreme Gewalt“

„Das Leid, das wir in Khartum erleben, ist enorm. Jeden Tag kommt es zu extremer Gewalt, der medizinische Bedarf ist überwältigend. Die Verletzungen sind oft entsetzlich. Vorfälle, in denen zahlreiche Verletzte auf einmal eingeliefert werden, sind schon fast Routine“, sagt Nothilfekoordinatorin im Sudan, Claire San Filippo. Ohne die nötige Sicherheit aber sei es nicht möglich, die Arbeit fortzusetzen.

Unter anderem waren laut MSF mehrfach Bewaffnete in das Gebäude eingedrungen und hatten unter Androhung von Gewalt bevorzugte Behandlungen eingefordert. Die Klinik liegt in einem Gebiet, das von den der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) kontrolliert wird.

Im Sudan tobt seit April 2023 ein Machtkampf zwischen RSF-Führer Mohamed Hamdan Daglo und Sudans De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan. (dpa)

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