Ärzte warnen vor längeren Laufzeiten bei Kraftwerken

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WIESBADEN (ine). In Berlin diskutieren Politiker von Union und FDP in Berlin über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Für die Vertreter der Ärzteorganisation IPPNW wäre eine Aufkündigung des Atomausstiegs "borniert und verantwortungslos". Sie haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und FDP-Chef Guido Westerwelle aufgefordert, sich den "Fall Biblis" einmal genauer anzuschauen.

Die beiden Blöcke A und B in Biblis sind 1974 und 1976 ans Netz gegangen und zählen mit Brunsbüttel und Krümmel zu den ältesten und pannenanfälligsten Kraftwerken in Deutschland. Im Sommer sind in Biblis beide Reaktoren vom Betreiber abgeschaltet worden. Ab Mitte November soll Block B wieder ans Netz kommen.

Für die Ärzteorganisation sind die beiden Blöcke ein Risiko. IPPNW hat im vergangenen Jahr eine Klage beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht, um eine Stilllegung von Biblis B zu erreichen. Den Richtern, so IPPNW-Mitglied Henrik Paulitz, lägen nun mehr als 200 Sicherheitsmängel vor. Auch die Atomaufsicht in Hessen habe zugeben müssen, dass Block B nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik entspreche. "Ebenso wie veraltete Kohlekraftwerke müssen Atomkraftwerke stillgelegt werden, bevor ein Riss in einer Schweißnaht zum Super-GAU führt", so Paulitz in einer Mitteilung.

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