Saarland

Ärztesyndikat beschließt Selbstauflösung

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SAARBRÜCKEN. Einer der traditionsreichsten Ärzteverbände im Saarland, das 70 Jahre alte "Saarländische Ärztesyndikat", hat seine Selbstauflösung beschlossen.

Die Delegiertenversammlung des Syndikats entschied Ende Mai in Saarbrücken bei nur einer Gegenstimme, den Verband aufzulösen. "Das Syndikat hat einfach nicht mehr in die Zeit gepasst", erklärte der bisherige Vorsitzende, Dr. Thomas Stolz, nach der Entscheidung. Viele Aufgaben wie die Interessensvertretung und die Veranstaltung von Fortbildungen hätten inzwischen andere Verbände wie Kammer, KV und Berufsorganisationen übernommen.

Dem Ärztesyndikat, das sich in den letzten Jahren den Namenszusatz "Ärzteverband des Saarlandes" gegeben hatte, gehören Mediziner aus allen Fachrichtungen und allen Arbeitsbereichen an. Es war 1948 im damals französisch kontrollierten Saarland gegründet worden, um eine möglichst schlagkräftige, vom Staat unabhängige Interessensvertretung zu haben. Zuletzt hatte das Syndikat 2003 und 2006 als Initiator von Großdemonstrationen und Praxisschließungen für Schlagzeilen gesorgt, als die Mediziner gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung Front gemacht hatten (die "Ärzte Zeitung" berichtete damals).

Doch auch diese Aktionen konnten nicht verhindern, dass die Mitgliederzahl immer weiter sank. Zuletzt hatte das Syndikat nur noch 930 Mitglieder – vor über 20 Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele. (kin)

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