Nordrhein-Westfalen

Alkohol dominiert Psychiatrie

Verhaltensstörungen durch Alkohol stehen in nordrhein-westfälischen Psychiatrien ganz vorne.

Veröffentlicht:

KÖLN. Psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol waren in Nordrhein-Westfalen 2013 die häufigste Diagnose bei der Versorgung in einer psychiatrischen Klinikabteilung.

Die zweithäufigste Diagnose war die depressive Episode gefolgt von der rezidivierenden depressiven Störung.

Das geht aus der Antwort der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Preuß hervor.

"Bei Frauen spielen Belastungsstörungen, somatoforme Störungen oder Angststörungen eine größere Rolle als psychische Belastungen in Verbindung mit Opioiden oder anderen Substanzen", heißt es.

Bei Männern ständen Suchterkrankungen im Vordergrund.

Preuß wollte wissen, wie viele Menschen in NRW gegen ihren Willen psychiatrisch behandelt werden. Eine getrennte Erhebung der Einweisungen nach dem "Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Erkrankungen" (PsychKG) findet nicht statt, teilt Steffens mit.

Einen Hinweis könne die Justizgeschäftsstatistik liefern, die Verfahren zur freiheitsentziehenden Unterbringung erfasst. Danach gab es im vergangenen Jahr 23 684 solcher Verfahren, nach 23 777 im Jahr 2013 und 22 558 im Jahr zuvor.

Ob die Unterbringung tatsächlich angeordnet wurde, zeigt die Statistik nicht. Das Landeszentrum Gesundheit NRW erhebt die Diagnosen der Unterbringungen nach PsychKG. Die Datenmeldung ist freiwillig und zum Teil unvollständig, so Steffens.

Bei 46,2 Prozent der Unterbringungen spielt demnach eine allgemeine psychische Störung eine Rolle, bei 43,5 Prozent eine Psychose und bei 20,8 Prozent eine Suchterkrankung.

Am 1. Juni waren in NRW 92 Einrichtungen verpflichtet, Personen nach dem PsychKG aufzunehmen. Sie hatten zusammen eine Kapazität von 12 338 vollstationären Betten und 3022 tagesklinischen Plätzen. Hinzu kommen 1176 Betten und 588 tagesklinische Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. (iss)

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