IQWiG

Alter Leiter ist neuer Leiter

Kontinuität beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Professor Jürgen Windeler bleibt mindestens bis 2021 Leiter des Instituts.

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Professor Dr. Jürgen Windeler leitet das IQWiG seit September 2010.

Professor Dr. Jürgen Windeler leitet das IQWiG seit September 2010.

© Robert Schlesinger / dpa

KÖLN. Rat und Vorstand der IQWiG-Stiftung haben den bis 2015 laufenden Vertrag von Professor Jürgen Windeler vorzeitig verlängert. Die Entscheidung fiel nach Angaben des Instituts einstimmig.

Windeler hatte den Posten 2010 vom ersten Leiter des IQWiG Professor Peter Sawicki übernommen.

Er habe die Konsolidierung nicht nur konsequent fortgesetzt, sagte Vorstandssprecherin Regina Feldmann, die für die Kassenärztliche Bundesvereinigung im Vorstand sitzt.

"Unter seiner Leitung hat das IQWiG neue Aufgaben sowohl in methodischer als auch organisatorischer Hinsicht hervorragend gemeistert", lobte Feldmann.

Neben der KBV sind auch der GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und das Bundesgesundheitsministerium im Vorstand vertreten.

Der Aufgabenzuwachs geht weiter. Das IQWiG wird künftig Health Technology Assessment-Berichte erstellen.

Das macht bisher das DIMDI. Künftig sollen die Themen für die Berichte nicht mehr nur über den üblichen Auftragsweg generiert werden, kündigte Windeler an.

"Vielmehr werden wir einen Prozess organisieren, in den prinzipiell jede und jeder Vorschläge für patientenrelevante Fragestellungen einbringen kann." (iss)

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Kommentare
Dr. Detlef Bunk 30.01.201511:24 Uhr

Anpassung und Kritiklosigkeit bis auf weiteres zementiert.

Der Arzneimittelexperte Prof. Dr. med. Peter Sawicki war als Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ein einsamer Rufer im Interessensumpf des Gesundheitswesens - ein einziger, der den Mut hatte, der Oligarchie von Pharma- und Gesundheitsindustrie einmal einen Tritt zu verpassen und die Dinge beim Namen zu nennen. Auf der Basis (nicht nachgewiesener) wissenschaftlicher Evidenz „hatte Sawicki zahlreiche Arzneimittel negativ bewertet“, schreibt Spiegel Online am 19.08.2013. „Prof. Sawatzki kritisierte die Flut sinnloser und gefährlicher Medikamente, die in Deutschland verschrieben werden“ (a.a.O.).
An dieser Praxis hat sich bis heute nichts geändert. Zu Recht war Prof. Sawatzki der Klientelpolitik des Monstrums Gesundheitsindustrie ein Dorn im Auge. Einer der wenigen, die was bewegen konnten. Nun bleiben jedenfalls Stillstand, Willfährigkeit, Anpassung und Kritiklosigkeit des IQWiG dem Monopol der Pharmaindustrie gegenüber für die nächsten sechs Jahre erhalten.

Dr. phil. Detlef Bunk, Dipl. Psych. PP, KJ, Essen

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