Reform Morbi-RSA

Altpeter und Huml ziehen an einem Strang

Baden-Württemberg stimmt gemeinsamer Expertise mit Bayern zu, will aber Gutachten abwarten.

Veröffentlicht:

STUTTGART/MÜNCHEN. Beim Kampf für eine Neuverteilung von Geldern aus dem morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) ziehen Bayern und Baden-Württemberg an einem Strang.

Im März hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in einem Schreiben an ihre Amtskollegen aus Baden-Württemberg und Hessen, Katrin Altpeter (SPD) und Stefan Grüttner (CDU) um Kooperation gebeten.

Huml sieht die drei Geberländer des Länderfinanzausgleichs auch bei der Verteilung der Gesundheitsgelder benachteiligt.

Die Einführung eines Regionalfaktors im Morbi-RSA sei "seit Langem erforderlich" schrieb Huml und regte an, ein gemeinsames Gutachten zu dieser Frage in Auftrag zu geben

Baden-Württemberg signalisierte dazu grünes Licht: Sie stehe einem gemeinsamen Gutachtenauftrag "aufgeschlossen gegenüber", heißt es in der Antwort von Altpeter.

Dass die fehlende Berücksichtigung regionaler Faktoren zu "ungerechtfertigten Benachteiligungen einzelner Krankenkassen" führe, sei "wissenschaftlich mittlerweile mehrfach belegt".

Warten auf Gutachten

Allerdings will Altpeter zunächst die Ergebnisse des Gutachtens abwarten, das zusammen mit der GKV-Finanzreform (GKV-FQWG) im vergangenen Sommer beauftragt worden ist.

Darin soll die Zielgenauigkeit bei Zuweisungen beim Krankengeld und für Auslandsversicherte unter die Lupe genommen werden. Beide Punkte sind zwischen den verschiedenen Kassenarten heiß umstritten.

Bereits 2012 hat Baden-Württemberg Anlauf für ein eigenes Gutachten genommen, das die Verteilungswirkung des Morbi-RSA untersuchen sollte.

Das Bundesversicherungsamt sagte damals auch zu, anonymisierte und regionalisierte Leistungsdaten zur Verfügung zu stellen.

Doch das Bundesgesundheitsministerium intervenierte damals und stoppte die Datenlieferung. Seitdem liegt das Vorhaben auf Eis. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung