Ambulante Kodierrichtlinien im Fokus

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BERLIN (eb). Verschoben ist die Einführung der Ambulanten Kodierrichtlinien zwar, aufgehoben aber nicht. Scharf geschaltet wird die in der Ärzteschaft umstrittene Neuerung voraussichtlich zum 1. Januar. Die Kodierrichtlinien sollen die Morbidität besser abbilden als die derzeitigen Verfahren mit ICD-10 Diagnoseschlüsseln.

Viele Ärzte sehen mit den AKR mehr Bürokratie auf ihre Praxen zurollen. Eine Stunde Mehrarbeit pro Tag fürchtet ein Arzt aus Südbaden, der die AKR sogar zum Gegenstand einer von 250  000 Bürgern unterzeichneten Petition im Petitionsausschuss des Bundestages machte. Sein Argument: Um die regionale Morbidität zu bestimmen, genügten die Diagnosen einzelner Referenzpraxen.

Die Allgemeinen Kodierrichtlinien verschlüsseln sowohl die akut behandlungsbedürftige Krankheit als auch die Begleiterkrankungen. Beides gilt als Behandlungsdiagnose.

Wie die AKR in der Praxis funktionieren sollen, ist Thema beim Tag der Niedergelassenen auf dem Hauptstadtkongress im ICC in Berlin. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Salon 15/16.

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Kommentare
Dr. Patricia Klein 13.05.201114:27 Uhr

Begrifflichkeiten

Nur zur Klarstellung:
"Die Kodierrichtlinien sollen die Morbidität besser abbilden als die derzeitigen Verfahren mit ICD-10 Diagnoseschlüsseln." ist ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Die Kodierrichtlinien ersetzen nicht das derzeitige Verfahren mit ICD-10 Diagnoseschlüssel, welches unverändert bestehen bleibt. Da aber die ICD-10 doch oft sehr kompliziert und verwirrend ist und viele Interpretationsspielräume lässt, klären die AKR komplizierte Begrifflichkeiten in der ICD-10, lenken den Focus auf die für die Morbiditätsmessungen besonders wichtigen Erkrankungen und fassen viele weit in der ICD-10 verstreute Diagnosen (z.B. Hepatitis oder Allergien) sinnvoll zusammen, damit der einzelne Arzt nicht suchen muss. Die Kodierung mit AKR ist in jedem Fall einfacher als die Kodierung ausschließlich mit den in der ICD-10 festgelegten Regeln (z.B. bestehen die AKR zur Häfte aus konkreten Beispielen, die die korrekte Kodierung besser erklären können als die häufig sehr langen ICD-10-Texte).

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