Debatte

Greiner: Steuerfreiheit von Zuschlägen und Überstunden in der Pflege nutzt allen

Der Chef des Arbeitgeberverbands Pflege Greiner begrüßt den FDP-Vorstoß für Anreize für das Leisten von Überstunden. Angesichts des grassierenden Fachkräftemangels sei die Idee richtig.

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Berlin. Anders als bei Gewerkschaften stößt die Idee einer Steuerbefreiung von Mehrarbeit bei Arbeitgebern auf Wohlwollen. Für die Anbieter von Leistungen in der Langzeitpflege meldete sich am Donnerstag der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) zu Wort.

Verbandspräsident Thomas Greiner nannte die Forderung von Finanzminister Christian Lindner (FDP), gesonderte Anreize für Überstunden zu setzen, „angesichts des Fachkräftemangels richtig“.

Eine Steuer- und Abgabenfreiheit von Zuschlägen und Überstunden in der Pflege nutze allen Beteiligten, so Greiner. Pflegekräfte hätten mehr Netto vom Brutto, Unternehmen mehr Personal und Pflegebedürftige mehr Versorgung. Wartelisten in Altenheimen oder bei Pflegediensten ließen sich verkürzen.

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Ankündigungen bringen noch keine Entlastung

Verbale Vorstöße wie die von Lindner allein brächten aber noch keine Entlastung, setzte Greiner hinzu. „Auf die im Koalitionsvertrag versprochene Steuerbefreiung von Zuschlägen warten die Pflegekräfte noch immer.“

Allzu lang dauere die Legislaturperiode nicht mehr, daher müsse sich die Ampel „am Riemen“ reißen, um noch Verbesserungen für die Pflege auf den Weg zu bringen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will noch bis zur Sommerpause einen Entwurf für ein neues Pflegegesetz vorlegen. Mit diesem soll unter anderem der Rechtsrahmen für eine „stambulante“ Betreuungsform zwischen eigener Wohnung und Pflegeheim geschaffen werden.

Derzeit sind in Deutschland rund 4,9 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen – vier von fünf Bundesbürgern werden zu Hause betreut, das Gros von An- und Zugehörigen. (hom)

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