Apotheker fürchten Ausdünnung der Arzneiversorgung

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (run). Apothekenschließungen und Ausdünnung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung - das sind Befürchtungen, die im Vorfeld des Deutschen Apothekertags in München laut wurden.

Zum Auftakt der Tagung, bei der bis Sonntag rund 300 Delegierte der Berufsverbände über gesundheitspolitische Themen diskutieren werden, sagte Heinz-Günter Wolf, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA): "Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz AMNOG führt zu einer Belastung der Apotheken von 500 Millionen Euro, da die Einsparungen im Pharmagroßhandel von diesem auf die Apotheken abgewälzt werden."

Wolf forderte von der Bundesregierung, das Gesetz zu überdenken, da es das gesamte System der Arzneimittelversorgung auf den Kopf zu stellen drohe. Heftig wehrte er sich gegen den Eindruck, Apotheker kämen durch das AMNOG ungeschoren davon.

Im Gegenteil: "Apotheker sehen sich einer massiven existenziellen Bedrohung gegenüber", so Wolf. Die derzeit im Raum stehenden Zahlen seien ein massiver Einschnitt in die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung. Denn die geplanten Kürzungen bedeuteten das Aus für viele Apotheken und deren Mitarbeiter.

"Wir fordern Fairness, und wir fordern auch Verhältnismäßigkeit", betonte der ABDA-Präsident. Derzeit sei das AMNOG nur als Raubbau an Apotheken zu bezeichnen. Scharfe Kritik übte er auch an der seiner Ansicht nach zu beobachtenden Ausweitung des Arznei-Versandhandels und am Zurückrudern der Regierung beim Pick-up-Verbot.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen