Arbeit von Familienhebammen hilft Migrantinnen
Projekt in Gelsenkirchen erhält den NRW-Gesundheitspreis.
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Mit dem Einsatz von Familienhebammen und der gezielten Beratung und Betreuung von schwangeren Migrantinnen ist es in Gelsenkirchen gelungen, die Säuglingssterblichkeit deutlich zu verringern.
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KÖLN (iss). Mit dem Einsatz von Familienhebammen und der gezielten Beratung und Betreuung von schwangeren Migrantinnen ist es in Gelsenkirchen gelungen, die Säuglingssterblichkeit deutlich zu verringern. In den Jahren 2006 bis 2008 sank diese von 8,2 auf 5,6 Promille.
Für das Projekt "Netzwerk und Aktionsprogramm - Gesunder Start ins Leben" hat die Ruhrgebietsstadt den mit 5000 Euro dotierten ersten Platz bei der Ausschreibung des Gesundheitspreises Nordrhein-Westfalen 2010 erhalten. Der Preis stand in diesem Jahr unter dem Titel "Für einen guten Start ins Leben: Kindergesundheit in Nordrhein-Westfalen verbessern". Eingereicht wurden insgesamt 65 Projekte. Gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern hat die Stadt Gelsenkirchen einen Maßnahmenkatalog zur Senkung der Säuglingssterblichkeit und der Frühgeborenenraten erarbeitet.
Dabei geht es insbesondere um die Ansprache von Risikogruppen wie sozial benachteiligte Frauen und ihre Familien sowie Migrantinnen. Insgesamt drei Familienhebammen kümmern sich vor und nach der Geburt um die Mütter und ihre Kinder. Außerdem erhalten alle Eltern bei der Entlassung aus der Geburtsklinik einen Babyschlafsack.
Den mit 3000 Euro dotierten zweiten Platz beim Gesundheitspreis erhielten zwei Projekte: "Steps - Frühe Hilfen für benachteiligte Familien in Herford" und die Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe an der Universitätsklinik Münster. Der dritte Platz (2000 Euro) ging an "Hauptsache bewegt", ein Projekt zur Gesundheitsförderung an Kölner Hauptschulen. Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) wird die Preise am 8. Dezember im Düsseldorfer Landtag verleihen.