PRO: "Angestellte Ärzte sind von bürokratischen Arbeiten entlastet." Dr. Bernd Köppl Vize-Chef des Bundesverbands der MVZ
Pro und Contra zu den neuen Versorgungsstrukturen / Das meinen Experten
BERLIN (ami). Als Arzt in der ambulanten Medizin angestellt arbeiten? Das ist für viele niedergelassene Ärzte auch vier Jahre nach der Einführung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ein rotes Tuch. Andere sehen darin Chancen für eine neue Qualität des Arztberufs und der Versorgung.
Die neuen Strukturen hat das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz möglich gemacht. "Angestellte Ärzte sind von Verwaltungstätigkeiten entlastet und können sich stärker auf ihre ärztliche Tätigkeit konzentrieren", sagt der Vize-Chef des Bundesverbands Medizinischer Versorgungszentren (BMVZ) Dr. Bernd Köppl.
Auch Patienten würden das Angebot schätzen. Köppl ist der Meinung, dass Ärzte mit der Gründung von MVZ lediglich eine Entwicklung nachgeholt hätten, die sich in anderen freien Berufen schon vollzogen hat.
CONTRA: "Freiberuflichkeit gehört unabdingbar zum Arztberuf." Dr. Wolfgang Mitlehner Vorsitzender von Medi Berlin
Dagegen vertritt der Vorsitzende von Medi Berlin Dr. Wolfgang Mitlehner die Auffassung, dass Freiberuflichkeit "unabdingbar zum Arztberuf gehört".
"Die Aufgabe der Freiberuflichkeit und die Kommerzialisierung des ärztlichen Berufes durch wirtschaftliche Interessen Dritter führt zwangsläufig zu einer medizinischen Versorgung, die nicht mehr im geforderten Sinne der Patienten und unserer Gesellschaft steht", so Mitlehner.
In der "Ärzte Zeitung" erörtern die beiden Experten, was für die freiberufliche Niederlassung spricht und welche Vor- und Nachteile die Anstellung in einem MVZ hat.
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