Kommentar

Arztnetze am Scheideweg

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Führt der neue Vertragswettbewerb dazu, dass große Berufsverbände regionale, fachgruppenübergreifende Initiativen verdrängen? Betroffen wären vor allem die Praxisnetze, die mit Kassen vor Ort teilweise innovative Versorgungsmodelle entwickelt haben.

Auf der Netzkonferenz in Berlin berichteten Netzvertreter von zunehmenden Interessengegensätzen in ihren Organisationen. Die Frage stellt sich natürlich für jeden Hausarzt: Soll er sich an einem Hausarztvertrag beteiligen oder auf regionaler Ebene mitwirken?

Die Bewegung der Arztnetze ist in den 90er Jahren entstanden. Durch die Möglichkeiten der Integrierten Versorgung - zuletzt gab es mehr als 5500 Verträge - gab es in den vergangenen Jahren einen Aufschwung, und einige Netze erreichten Verträge, die inzwischen in ihrer Wirtschaftlichkeit und Qualität evaluiert sind und in der Versorgung echte Fortschritte gebracht haben. Es wäre fatal, wenn diese Fortschritte sich in der neuen Vertragslandschaft wieder verlieren würden.

Die Netzbewegung hat mit schätzungsweise 20 000 mitwirkenden Ärzten eine kritische Größe erreicht. Wenn die Netze politisch mit einer Stimme sprechen - und auch entsprechend handeln, dann hat die Idee einer regional organisierten Versorgung Zukunft.

Lesen Sie dazu auch: Arztnetze im Vertragswettbewerb unter Druck Kassen schauen jetzt auf das schnelle Geld

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Videosprechstunden bieten Ärzten und Patienten mehr Flexibilität.

© KRY

Videosprechstunde

Mit Telemedizin zu neuen Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: DMS Digital Medical Supply Germany GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job