Verbände warnen

Aufstockung bei Pflege, Justiz und Polizei wird schwierig

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BERLIN. Die von Union und SPD im Koalitionsvertrag angekündigte Personalaufstockung bei Pflege, Polizei und Justiz dürfte nach Einschätzung von Verbandsexperten mühsam werden, weil qualifizierter Nachwuchs fehlt. Darauf haben der Berufsverband für Pflegeberufe, Polizeigewerkschaften und Richterbund und auf Anfrage der "Welt am Sonntag" hingewiesen.

Dem Koalitionsvertrag zufolge sollen 15.000 neue Stellen in den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern geschaffen werden, und in der die Pflege 8000. Zudem sollen demnach 2000 neue Richter eingestellt werden.

Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), sagte über die 8000 neuen Stellen: "Ich sage immer: Die Politik hat eine Null vergessen." Deutschland werde in den nächsten Jahren 80.000 weitere Pfleger brauchen, die Stand jetzt nicht zu finden seien.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Oliver Malchow, sprach zwar lobend von einer "Kehrtwende". Doch gingen tausende Polizisten in den nächsten Jahren in den Ruhestand. "Es ist schon schwierig, für sie qualifizierten Nachwuchs zu finden." Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, sagte: "Es ist absehbar, dass wir in einigen Jahren Probleme haben werden, frei werdende Stellen überhaupt zu besetzen." Der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rehbehn, beklagte wiederum in Zusammenhang mit der Suche nach Nachwuchs, dass die Privatwirtschaft junge Spitzenjuristen mit deutlich höheren Gehältern locke. (dpa)

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