GBA-Beschluss

Aus für die Arthroskopie bei Gonarthrose

Veröffentlicht:

BERLIN. Nach insgesamt fünfjährigen Recherchen und Beratungen sieht der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) keine Belege dafür, dass Arthroskopien des Kniegelenks im Vergleich zur Nichtbehandlung oder zu Scheinoperationen einen Nutzen stiften.

Dementsprechend darf diese Leistung künftig nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden. Das Bundesgesundheitsministerium muss der Entscheidung noch zustimmen.

Arthroseerkrankungen sind in Deutschland relativ häufig. 17 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen erkranken im Lauf ihres Lebens daran, vorwiegend in Hüft- und Kniegelenken.

Am 29. Oktober 2010 hatte der GKV-Spitzenverband eine Methodenbewertung beantragt. Im Juli 2011 beauftragte der GBA das IQWiG mit der Recherche, Darstellung und Bewertung des aktuellen medizinischen Wissensstandes zur Arthroskopie bei Gonarthrose.

Das IQWiG legte den Abschlussbericht im März 2015 vor, dem das Stellungnahmeverfahren folgte. Das Fazit laut Harald Deisler, unparteiisches Mitglied des GBA: "Für die untersuchten Verfahren wurde im Vergleich zu Scheinoperationen oder Nichtbehandlung kein Nutzenbeleg gefunden."

In den Beschlüssen wird aber auch klargestellt, dass es Konstellationen gibt, die nicht vom GBA überprüft worden sind und bei denen die Arthroskopie weiterhin angewendet werden kann, etwa bei Traumen. (HL)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse