Ambulantisierung

BARMER sieht in Mecklenburg-Vorpommern Potenzial für deutlich mehr ambulante Operationen

Veröffentlicht:

Schwerin. Etwa jede fünfte mit einem anschließenden Krankenhausaufenthalt verbundene Operation in Mecklenburg-Vorpommern könnte nach Einschätzung der BARMER-Krankenkasse auch ohne stationäre Aufnahme erfolgen. Wie BARMER-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach in Schwerin mitteilte, ermittelte das kasseneigene Institut für Gesundheitssystemforschung exemplarisch für das vierte Quartal 2022 eine Quote von exakt 21,4 Prozent. Bei jährlich etwa 317.500 Krankenhausbehandlungen im Nordosten könnten so mehr als 68.000 davon ambulant oder in einer Arztpraxis durchgeführt werden.

„Krankenhausaufenthalte sind für manche Patientinnen und Patienten mit großen Belastungen verbunden. Studien belegen außerdem, dass die Genesung im eigenen Zuhause oftmals schneller und komplikationsloser verläuft. Das sind gute Gründe dafür, mehr ambulant zu operieren“, erklärte Kutzbach.

Landesgeschäftsführer sieht „Win-Win-Situation“

Kutzbach führte ein weiteres Argument an: „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sollten die knappen Personalressourcen im Krankenhaus möglichst effektiv eingesetzt werden“, sagte er. Stationäre Aufenthalte würden viel Personal binden. Durch mehr ambulante Operationen käme es somit zu einer „Win-Win-Situation mit weniger Belastungen für Patienten, mehr Ressourcen für die Leistungserbringer und reduzierten Kosten in der GKV“.

Patientenorganisationen hatten davor gewarnt, vorrangig aus Kostengründen mehr Operationen ambulant durchzuführen und Risiken auszublenden. Kutzbach betonte, dass bei ersichtlichen Risikofaktoren wie hohem Patientenalter oder Begleiterkrankungen die Eingriffe auch weiterhin mit stationären Aufenthalten erfolgen würden.

Lesen sie auch

Der BARMER-Landesgeschäftsführer bezeichnete die vom Bund angestrebte Krankenhausreform als Chance für mehr ambulante Operationen und die Durchsetzung einheitlicher Maßstäbe. Allein in Mecklenburg-Vorpommern variiere das Potenzial zwischen 18 Prozent in Nordwestmecklenburg und 23,2 Prozent im Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie in der Mecklenburgischen Seenplatte. „Fakt bleibt, dass es in Mecklenburg-Vorpommern durchaus Möglichkeiten für mehr ambulante Behandlungen gibt“, konstatierte Kutzbach. (dpa/mv)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an