Klimafolgen
BÄK-Präsident Reinhardt fordert nationales Lagezentrum Hitzeschutz
Die Hitzewellen im Sommer sind mehr als eine Belastungsprobe – sie führen zu Übersterblichkeit. BÄK-Präsident Reinhardt fordert nun ein Hitze-Alarmsystem.
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Sommer in Europa: Waldbrand am Wochenende auf der griechischen Insel Lesbos. Hierzulande fordert die Bundesärztekammer ein nationales Hitze-Alarmsystem.
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Berlin. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Klaus Reinhardt, fordert ein bundesweites Hitze-Alarmsystem, um Hitzetote zu vermeiden. „Ein nationaler Hitzeplan sollte auf wissenschaftlicher Grundlage temperaturabhängige Alarmstufen sowie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen insbesondere für Risikogruppen vorschlagen und die entsprechenden Zuständigkeiten transparent machen“, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Reinhardt, der schon Anfang der Woche einen nationalen Hitzeschutzplan gefordert hatte, wird damit konkreter. Sein Vorschlag: Ein bundesweites Lagezentrum, das Maßnahmen zum Hitzeschutz beobachte und die Menschen in Deutschland auch über Belastungen bei Hitze informiere.
Kommunen brauchen Unterstützung
„Ziel des Hitzeschutzes muss es sein, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Darauf ist Deutschland schlecht vorbereitet“, sagte der BÄK-Präsident weiter.
Auch der Marburger Bund (MB) hatte zuletzt einen Hitzeschutzplan gefordert. Die Vorsitzende Dr. Susanne Johna pochte am Mittwoch auf bundesweite Vorgaben, aus denen dann die Kommunen eigene Pläne entwickeln sollten. Das Bundesumweltministerium hatte darauf verwiesen, dass Hitzeschutz und -vorsorge vor allem Aufgabe der Kommunen sei.
In Deutschland wurden Mitte der Woche Spitzentemperaturen gemessen. Am Sonntag und Montag erwarten die Meteorologen vielerorts wieder Temperaturen über 30 Grad. (dpa)