Screenings in der Offizin

BÄK kritisiert Lauterbach: „Apotheken sind keine Arztpraxen-to-go“

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Berlin. Die Ankündigung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, gewisse Früherkennungsuntersuchungen sollten künftig auch in Apotheken möglich sein, hat am Sonntag die Bundesärztekammer auf die Palme gebracht. BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt bezeichnete sie als „teure Parallelangebote, die einen Besuch beim Arzt und die ärztliche Präventionsberatung niemals ersetzen können“. „Apotheken sind von großer Bedeutung für die qualifizierte Versorgung mit Arzneimitteln. Sie sind aber keine Arztpraxen-to-go.“

SPD-Politiker Lauterbach hatte am Wochenende angekündigt, dass er gewisse Screenings, etwa zu Bluthochdruck, Cholesterin oder auf Diabetes, künftig auch in Apotheken erlauben wolle. Ein Gesetz solle Apotheken das Angebot zusätzlicher Leistungen ermöglichen, für die sie dann auch honoriert würden. „Ich glaube, dass die Apotheker in diesem Bereich unfassbar wertvolle Arbeit leisten können“, sagte Lauterbach.

Reinhardt kritisierte den alleinigen Fokus auf eine Laborkontrolle, die die Notwendigkeit des Gesprächs ausblende, bei dem gesundheitliche Probleme erst zu Tage kämen. „Das wird den Menschen beim schnellen Apothekencheck vorenthalten. Besonders trifft es diejenigen, bei denen die Messwerte unauffällig sind und denen dann suggeriert wird, ein Besuch beim Arzt sei überflüssig.“

Laut Reinhardt wolle die Politik „seit Jahren systematisch medizinische Leistungen aus der ärztlichen Versorgung in die Apotheken verlagern“. Er nannte in diesem Zusammen Impfungen in Apotheken, die pharmazeutischen Dienstleistungen, assistierte Telemedizin und nun eben die Früherkennungsunterscuhungen, vulgo Vorsorgeuntersuchungen.

Außerdem, so Reinhardt, könnten „die knapp 19.000 Apotheken in Deutschland im Vergleich zu rund 150.000 Haus- und Facharztpraxen schon zahlenmäßig nur einen geringen Beitrag zum Vorsorgegeschehen leisten“. (eb)

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