BPI: Deutschen Markt nicht zu wichtig nehmen

Die Pharma-Industrie verlangt Korrekturen am AMNOG - vor allem bei der Auswahl der zweckmäßigen Vergleichstherapie für die frühe Nutzenbewertung. Andernfalls, so die Warnung, verschwänden immer mehr Pharmahersteller vom deutschen Markt.

Veröffentlicht:

BERLIN (af). Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) dringt auf Klarheit und Verlässlichkeit bei der Auswahl der zweckmäßigen Vergleichstherapie für die frühe Nutzenbewertung.

Wenn in den von den Kassen dominierten Selbstverwaltungsgremien die Vergleichstherapien der amerikanischen, europäischen und britischen Behörden nicht akzeptiert würden, dann sei dies eine völlige Sinnüberschätzung des deutschen Marktes, sagte BPI-Vorsitzender Dr. Bernd Wegener bei der Hauptversammlung des Verbandes am Dienstag in Berlin.

Lieber auf den deutschen Markt verzichten

Die Wahl der Vergleichstherapie sei in Wahrheit schon der erste Schritt der Erstattungspreisverhandlungen. Für Pharmaunternehmer müsse es Teil der unternehmerischen Überlegungen sein, lieber auf den deutschen Markt zu verzichten, als sich 90 Prozent des Weltmarktes im Preis kaputt machen zu lassen, sagte Wegener.

Wegen der weltweiten Referenzwirkung der deutschen Listenpreise sei es zudem wichtig, die Vertraulichkeit der Erstattungspreise gesetzlich zu verankern, mahnte Wegener.

Zudem forderte der BPI ein Ende des Preismoratoriums und der Zwangsabschläge. Gesundheitsstaatssekretär Thoma Ilka (FDP) schloss bei der Versammlung eine radikale AMNOG-Novelle aus. Das Gesetz sei als schrittweise "lernendes System" konzipiert.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Etliche Ergänzungen

WHO hat Liste unentbehrlicher Arzneimittel aktualisiert

Nutzenbewertung

G-BA erkennt bei neuen Arzneimitteln kaum Zusatznutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung