Arzneiverordnungs-Report

BPI kritisiert falsche Angaben zu Sparpotenzial

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BERLIN. Gravierende methodische Mängel am Arzneiverordnungs-Report (AVR) und darin enthaltene Fehler führen zu völlig verfälschten Angaben der Autoren darüber, wieviel pro Jahr durch Substitution hätte eingespart werden können.

Dieses Fazit zog der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Berlin wenige Tage vor dem Erscheinen des neuen Arzneiverordnungs-Reports.

Die Publikation, die seit 30 Jahren unter Beteiligung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK erstellt wird, enthält seit 1999 Berechnungen von Sparpotenzialen, die sich aus einem vollständigen Wechsel auf generische Arzneimittel und Verzicht auf sogenannte Me-too-Arzneimittel ergeben würden.

Seit 2009 stellen die Autoren des Reports auch internationalen Preisvergleiche an.

"Je weniger Mängel der Report enthalten würde, desto niedriger läge auch das Einsparpotential", fasste Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender BPI Hauptgeschäftsführer, die Analyse seines Verbandes zusammen.

Ein gravierender methodischer Mangel am Arzneiverordnungs-Report ist aus BPI-Sicht in der Vergangenheit gewesen, dass er beim Vergleich der Apothekenpreise in Deutschland mit denen anderer Länder verschiedene Rabatte in Deutschland (zum Beispiel Herstellerabschläge) nicht berücksichtigt habe.

Auch die 19 Prozent Mehrwertsteuer hierzulande sei bei den Berechnungen außer Acht gelassen worden. In den meisten Ländern gilt für Arzneimittel ein ermäßigter Umsatzsteuersatz.

Der Apothekenverkaufspreis in Deutschland sei ein Bruttopreis und spiegele nicht das wider, was der Hersteller am Ende einnehme, unterstrich Gerbsch. ( mam)

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