BZgA-Umfrage: Keine neue Liebe ohne Latex
KÖLN (iss). Immer mehr Menschen nutzen zu Beginn neuer Beziehungen Kondome.
Das zeigen die Ergebnisse der Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2010" des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ende 2010 hatte Forsa 7000 über 16-Jährige telefonisch befragt.
Dabei hatten in der Gruppe der 16- bis 44-jährigen Alleinlebenden 89 Prozent der Frauen und 85 Prozent der Männer angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten am Anfang einer neuen sexuellen Partnerschaft Kondome verwendet zu haben. Das waren so viele wie nie zuvor seit Beginn der Erhebungen.
Jährliche Abfrage
Seit 1987 lässt die BZgA jährlich Wissen, Einstellung und Schutzverhalten der Menschen mit Blick auf HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen erfragen.
Die Frage zum Schutz bei neuen Beziehungen wurde 1994 erstmals gestellt. Damals gaben in der Altersgruppe 69 Prozent der Frauen und 63 Prozent der Männer an, Präservative genutzt zu haben.
Bei den 16- bis 44-jährigen sagten 2010 nur acht Prozent, sie hätten einen körperlichen Widerwillen gegen Kondome - 1989 waren es noch 19 Prozent.
Deutlich weniger Kondom-Verweigerer
Bei Menschen mit wechselnden Partnerschaften - hierzu ließ die BZgA die 16- bis 65-Jährigen befragen - ist die Zahl der Kondom-Verweigerer von 46 Prozent 1988 auf 14 Prozent 2010 gesunken. Der Anteil derer, die immer oder häufig zum Gummi greifen, stieg von 23 Prozent auf 69 Prozent.
Bei Informationen über sexuell übertragbare Infektionen nimmt das Internet an Bedeutung zu. Das Netz nannten 82 Prozent der 16- bis 44-jährigen Alleinlebenden als geeignete Informationsquelle, nach 73 Prozent im Vorjahr.
Das persönliche Gespräch mit dem Arzt nannten unverändert 81 Prozent. Insgesamt wünschten sich in der Altersgruppe 57 Prozent mehr Informationen über dieses Thema - 65 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer.