Bahr gibt Startschuss für Krebsregister

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REGENSBURG. Mit einer Auftaktveranstaltung in Regensburg hat Gesundheitsminister Daniel Bahr am Donnerstag den Startschuss für die flächendeckende Einrichtung von Klinischen Krebsregistern in ganz Deutschland gegeben.

Aufgabe der Register ist die anonymisierte Sammlung aller relevanten Daten nach einheitlichen Standards, die im Laufe einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung anfallen, erklärte Bahr.

Durch die Auswertung und Übermittlung der Daten mit Qualitätsvergleichen zwischen verschiedenen Einrichtungen an die behandelnden Ärzte solle insgesamt eine Verbesserung der Versorgung in allen Landesteilen erreicht werden.

Dabei solle niemand "an den Pranger" gestellt werden, betonte Bahr. Die Klinischen Krebsregister seien vielmehr ein lehrendes System, das der Qualitätssicherung der Qualitätsverbesserung diene.

Mit Hilfe der Klinischen Krebsregister könne man auch überprüfen, ob die Behandlung der Patienten nach den jeweils aktuellen Leitlinien erfolgt, erklärte Professor Wolff Schmiegel von der Deutschen Krebsgesellschaft.

"Wir erwarten uns von den Registern einen Quantensprung", sagte Schmiegel. Denn in den Klinischen Krebsregistern würden Daten aus dem klinischen Alltag von Patienten erfasst, die neben ihrer Krebserkrankung auch weitere Beschwerden und Krankheiten haben.

In Deutschland gibt es derzeit rund 50 klinische Krebsregister, die jedoch nicht flächendeckend arbeiten, erläuterte Professor Ferdinand Hofstädter von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren.

Künftig solle es Krebsregister für jeweils ungefähr eine Million Einwohner geben. Damit solle die Nähe zum Patienten erhalten bleiben. Die konkreten Regelungen sind Ländersache. (sto)

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