Bahr macht Dampf bei der Organspende

BERLIN (af/sun). Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) drückt bei der Organspende aufs Tempo.

Veröffentlicht:
Organspende-Ausweis: Jetzt sollen die Kassen dafür werben.

Organspende-Ausweis: Jetzt sollen die Kassen dafür werben.

© Daniel Karmann / dpa

Er will die gesetzlichen Krankenkassen verpflichten, ihre Versicherten schon bei der ab Oktober anstehenden Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte zu einer Erklärung über ihre Bereitschaft zur Organspende aufzufordern.

Einen entsprechenden Bericht der "Berliner Zeitung" hat das Gesundheitsministerium am Montag bestätigt.

Bei der so genannten Erklärungslösung sollen die Menschen in Deutschland wenigstens einmal im Leben mit dem Thema Organspende konfrontiert werden.

Änderung im jetzigen Gesetzgebungsverfahren

Damit ist keine Pflicht zur Organspende verbunden. Auch ein Nein beziehungsweise ein Später vielleicht werden akzeptiert. Bislang gilt in Deutschland die erweiterte Zustimmungslösung.

Bahr will seinen Vorschlag noch im laufenden Änderungsverfahren des Transplantationsgesetzes unterbringen, das zur Anpassung an neue EU-Vorgaben ohnehin notwendig war. Damit könnte die Erklärungslösung noch in diesem Jahr kommen.

Für eine Erklärungslösung plädieren auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Volker Kauder und Walter Steinmeier, die an einem eigenen Gesetzesprojekt arbeiten.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Organspende

Die Scheindebatte nimmt kein Ende

Überlebenschance nach Blutkrebs

Stammzellen-Spenden in Deutschland auf Rekordhoch

Kommentare
Andreas Linz 27.09.201110:29 Uhr

Aufklärung nach Kassenart

Ob die Krankenkassen die richtigen Ansprechpartner sind, wird sich noch zeigen müssen. Wenn die Aufklärung darüber erst einmal in Bonusprogramme gepackt ist wird sich der ein oder andere dann doch zu einer Entscheidung genötigt fühlen. Es soll aber kein Zwang ausgeübt, sondern nur aufgeklärt werden.
Herr Bahr, Sie sind unehrlich. Die Folgekosten derer, die auf ein Organ warten sind enorm und könnten gesenkt werden. Krankenkassen werden hier sehr engagiert "aufklären" und das Ergebnis der Aufklärung protokollieren. Eiern Sie also nicht so rum, seien Sie ehrlich und machen Sie Nägel mit Köpfen.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?