Bayern kündigt eigene Initiativen für Reform des Arzneimarkts an

Die forschenden Arzneimittelhersteller sind bei der Bayerischen Staatsregierung auf offene Ohren gestoßen.

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MÜNCHEN (sto). "Wir setzen auf Kooperation mit den Pharmaunternehmen. Wir wollen keine Konfrontation und keine Zwangswirtschaft", sagte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder. Bayern sei ein starker und innovativer Pharmastandort, erklärte Söder im Anschluss an den Bayerischen Pharmagipfel in seinem Ministerium.

Die forschende Pharmaindustrie schaffe gut bezahlte Arbeitsplätze, investiere in Forschung und Entwicklung und stelle innovative Arzneien her. Dies dürfe nicht durch gesundheitspolitische Schnellschüsse gefährdet werden, erklärte Söder.

Bei der geplanten Neuordnung des Arzneimittelsektors werde Bayern eigene politische Initiativen einbringen, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen und unnötige Bürokratie abzubauen, kündigte Söder an. Die Arbeit des IQWiG müsse verlässlich und berechenbar sein. Um neue Vertragsformen wie Risk-Sharing zu ermöglichen, müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend geändert werden.

"Wir wollen ein offenes, wettbewerbsorientiertes System", erklärte Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG. Die Versorgungsforschung müsse gestärkt werden, so dass sich Erkenntnisse aus dem Behandlungsalltag auch in vertraglichen Vereinbarungen zwischen Krankenkassen und Pharmaunternehmen niederschlagen können. Die Innovationskraft der Pharmabranche müsse gestärkt werden, es dürfe "keine kurzfristigen Haudrauf-Maßnahmen" geben, sagte Pfundner.

In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten das Ministerium und die Vertreter der forschenden Arzneimittelhersteller das Ziel, den Versicherten in der GKV "schneller als bisher" innovative Arzneimittel zur Verfügung zu stellen.

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