Wahlgeschenke

Bayern umgarnt Ärzte und Kliniken

Mehr Honorar für Ärzte und Apotheker, mehr Geld für Kliniken: Bayerns Gesundheitsminister Huber fordert von den Krankenkassen, mehr für das Gesundheitswesen auszugeben. Alles nur Wahlversprechen?

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Auch für Umwelt zuständig: Bayerns Gesundheitsminister Huber will mehr Geld in der Medizin.

Auch für Umwelt zuständig: Bayerns Gesundheitsminister Huber will mehr Geld in der Medizin.

© Astrid Schmidhuber / imago

MÜNCHEN (dpa/nös). Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) dringt angesichts der Milliarden-Überschüsse bei den gesetzlichen Krankenkassen auf höhere Ausgaben für Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser.

Wahlgeschenke wie die Abschaffung der Praxisgebühr oder eine Beitragssatzsenkung lehnt er allerdings ab. Vor allem für Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) steht die Praxisgebühr derweil zur Disposition.

Es gehe um die Sicherung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung, sagte Huber der am Mittwoch erschienenen "Süddeutschen Zeitung". "Dazu müssen wir Krankenhäuser, Ärzte und Apotheker stärken, speziell im ländlichen Raum."

Nach Hubers Worten sollten die drei Gruppen des Gesundheitssystems zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro zusätzlich erhalten. Huber hatte bereits Ende Juli einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, wonach die Vergütung der Kliniken verbessert werden soll.

Bereits beschlossene Ausgabensteigerungen

Knapp ein Jahr vor der Landtagswahl in Bayern macht sich Huber nun mit seiner Forderung zentrale Anliegen von Ärzteschaft, Apothekern und Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) zu eigen.

Bereits unabhängig von Hubers Rechnung werden im kommenden Jahr die GKV-Ausgaben für ambulante und stationäre Leistungen sowie Arzneimittel steigen.

Der erweiterte Bewertungsausschuss verhandelt derweil über das Honorarplus für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten. Zwar liegen die Gespräche derzeit auf Eis, dennoch dürfte es in jedem Fall auf ein Plus hinauslaufen.

Auch die Ausgaben für die Kliniken werden allein durch das Mitte Juli beschlossene Psych-Entgeltgesetz steigen. Darin wurde unter anderem die Mindererlösausgleichsquote angehoben, was den Kliniken Mehreinnahmen bringen soll.

Auch die Apotheker sollen im kommenden Jahr von einem Anstieg der Fixhonorare profitieren, was zusätzliche Ausgaben von 190 Millionen Euro bedeutet.

Die Koalition hat sich außerdem darauf verständigt, die Honorierung der Notdienste zu ändern, was zusätzliche Mehrausgaben bedeuten würde.

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