Notdienst und Fixhonorar

Mehr Geld für Apotheker

Einigung im Honorarstreit in Sicht, zumindest bei den Apothekern. Schwarz-Gelb hat sich offenbar auf ein Honorarplus von 300 Millionen Euro geeinigt - deutlich weniger, als die Pharmazeuten verlangen.

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Blick in die Offizin: Gibt es bald mehr Honorar?

Blick in die Offizin: Gibt es bald mehr Honorar?

© dpa

BERLIN (nös). Deutschlands Apotheker sollen mehr Honorar bekommen. Eine entsprechende Einigung der schwarz-gelben Koalition bestätigte am Freitag Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) der Nachrichtenagentur dpa.

Demnach soll das Fixhonorar um 25 Cent von 8,10 auf 8,35 Euro je abgegebenem Rezeptarzneimittel erhöht werden. Das würde eine Steigerung der Honorare von insgesamt rund 190 Millionen Euro bedeuten.

Außerdem soll die Notdienstvergütung komplett umgekrempelt werden. Bislang berechnen Apotheker Zuschläge von 2,50 Euro je Inanspruchnahme außerhalb der regulären Öffnungszeiten.

Künftig sollen sie den Plänen zufolge eine Dienstpauschale erhalten. Branchendienste berichten unter Berufung auf Koalitionskreise von 200 Euro pro Dienst, was auf jährliche Gesamtausgaben von 120 Millionen Euro hinausliefe.

Das Ministerium wollte diese Zahl gegenüber der Nachrichtenagentur dpa nicht bestätigen. Details würden derzeit erarbeitet. Eine Pauschale käme jedoch auch den Versicherten zugute, denn auf ihrer Seite fiele letztlich die heutige "Nottaxe" weg.

Von dem Umstieg auf eine Pauschale sollen vor allem Apotheken auf dem Land und solche mit vergleichsweise wenigen Patienten profitieren.

Koalitionspolitiker hatten die Stärkung der Landapotheken zuletzt wiederholt als Zielvorgabe genannt. So jetzt auch Minister Bahr gegenüber der dpa: "Damit wird für die Menschen auf dem Land die Rund-um-Uhr-Versorgung mit Arzneimitteln nachhaltig gestärkt."

Die geplante Erhöhung des Fixhonorars um 0,25 Cent hatte zuletzt den Zorn der Apothekerschaft erregt. Diese Woche kam es deswegen in zahlreichen Städten zu "Streiks". Die Apotheker hatten ursprünglich eine Erhöhung um 1,04 Euro gefordert.

Der jetzige Kompromiss würde für die Pharmazeuten ein Honorarplus von schätzungsweise 310 Millionen Euro - abzüglich der bisherigen Einnahmen durch die Notdienstgebühr - bedeuten.

Damit liegt das Ergebnis mehr als die Hälfte unter dem, was die Apotheker zuvor gefordert hatten.

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