Assistierter Suizid

Bayerns Bischöfe besorgt wegen Neuregelung der Suizidbeihilfe

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München. Bayerns Bischöfe schauen mit Sorge auf die diskutierte Neuregelung der Suizidbeihilfe. Bei ihrer am Donnerstag in München beendeten Herbstkonferenz sprachen sie sich dafür aus, vorrangig die Vorbeugung gesetzlich zu stärken.

Ihr Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx, verwies auf den Pflegenotstand. Es wäre eine „verheerende Entwicklung“, wenn dadurch der Druck auf alte und kranke Menschen steigen würde nach dem Motto: „Wenn ich weg bin, haben alle das Problem nicht mehr.“ (KNA)

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Kommentare
Claus F. Dieterle 10.11.202220:55 Uhr

Angesichts der vom Bundesverfassungsgericht beschlossenen Legalisierung der Suizidbeihilfe sollten die Kirchen verdeutlichen, dass eine solche Praxis für sie nicht in Betracht komme. Diese Ansicht vertrat der Bonner Staatsrechtler Prof. Christian Hillgruber bei der Bundestagung der Vereinigung „Christ und Jurist“ 2022 in Augsburg.

Hillgruber warnte die Kirchen davor, „in einem Akt der Selbstsäkularisierung auch noch selbst Angebote auf Suizidhilfe in ihren eigenen Einrichtungen“ zu machen. Im Gegensatz zur reinen „Sterbebegleitung“ dürften sich Christen an der Suizidbeihilfe nicht beteiligen. „Christen müssen gerade in diesem Punkt Stachel im Fleisch und Salz der Erde sein und dürfen nicht schal werden.“ Es stehe ihnen zwar auch nicht an, sich „als Schul- und Lehrmeister“ aufzuspielen, aber sie dürften ihren Standpunkt nicht verleugnen oder die sich abzeichnende weitere Entwicklung beschweigen und „achselzuckend hinnehmen“.

Sie müssten sich vielmehr „unaufgefordert einmischen und Widerspruch in Wort und Tat artikulieren. Nur so werden sie ihrem Auftrag in der Welt, einer Welt zunehmend ohne Gott, gerecht.“ Christen sollten etwas dazu zu sagen haben, „dass und wie unser Leben in Gottes Hand steht“.

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