Griechenland

Behandlung in Klinik kostet Bürger 25 Euro

Patienten in Griechenland müssen zum neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen: Mit Zuzahlungen und anderen zusätzlichen Gebühren sollen 115 Millionen Euro zusätzlich für das staatliche Gesundheitssystem eingenommen werden.

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ATHEN. Neue Sparmaßnahmen in Griechenland: Seit Jahresbeginn werden die Patienten der staatlichen Krankenhäuser zusätzlich zur Kasse gebeten. Wer dort behandelt wird, muss 25 Euro zahlen.

Ausgenommen seien mittellose Bürger sowie chronisch Kranke, teilte der griechische Gesundheitsminister Adonis Georgiades am Donnerstag im griechischen Fernsehen mit.

In den kommenden Wochen soll noch eine weitere Maßnahme in Kraft treten: Für jedes Rezept müssen Patienten außer ihrer Selbstbeteiligung dann einen Euro zusätzlich für das staatliche Gesundheitssystem zahlen.

Athen hofft damit jährlich auf Einnahmen von rund 115 Millionen Euro, wie der Verband der griechischen Ärzte berechnete.

Tausende griechische Ärzte noch immer im Streik

Die stärkste griechische Oppositionspartei, das Bündnis der radikalen Linken (Syriza), kritisierte die neue Last für die Bürger scharf. Diese Maßnahme sei "verantwortungslos". Damit werde das staatliche Gesundheitssystem stufenweise aufgelöst, hieß es.

Das griechische Gesundheitssystem ist nach dem Ausbruch der schweren Finanzkrise ins Wanken geraten. Tausende griechische Kassenärzte sind seit fast zwei Monaten im Streik. Die Patienten müssen sich an Privatärzte wenden oder in Klinken behandeln lassen.

Ärzte, die einen Vertrag mit den staatlichen Versicherungen haben, wollen von der sogenannten Mobilitätsreserve ausgenommen werden. Das Programm zur Verschlankung des griechischen Staates sieht vor, dass 25.000 Staatsbedienstete - darunter auch Ärzte - für acht Monate in die "Mobilitätsreserve" gehen.

Wird für sie in dieser Zeit kein anderer Job im staatlichen Bereich gefunden, sind sie arbeitslos. (dpa)

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