Beitragssätze steigen auf 15,5 Prozent

BERLIN (sun/hom). Um das drohende Milliardendefizit in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im nächsten Jahr begleichen zu können, wollen Union und FDP den allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,9 auf 15,5 Prozent des Bruttolohns anheben. Außerdem müssen sich Ärzte und Kliniken auf eine Sparrunde einstellen.

Veröffentlicht:
Der allgemeine Beitragssatz zur GKV soll von 14,9 auf 15,5 Prozent des Bruttolohns steigen.

Der allgemeine Beitragssatz zur GKV soll von 14,9 auf 15,5 Prozent des Bruttolohns steigen.

© Setareh / fotolia.com

Dies wurde nach einem Spitzengespräch der Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Union und FDP mit Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) am Freitag in Berlin bekannt. Konkrete Beschlüsse gab es nicht. Am Dienstag sollen Details der Reformpläne präsentiert werden.

Zur Deckung des drohenden Milliardenlochs in der GKV sollen - Informationen aus Regierungskreisen zufolge - Arbeitnehmer künftig 8,2 Prozent statt derzeit 7,9 Prozent zahlen. Auf die Arbeitgeber entfielen 7,3 statt der bisherigen sieben Prozent. Die Koalition erwartet sich dadurch zusätzliche Einnahmen von sechs Milliarden Euro. Darüber hinaus sollen die Zusatzbeiträge der Kassen "weiterentwickelt" werden. Ein Sozialausgleich für Geringverdiener sei gewährleistet - auch hier habe sich die Koalition einigen können, hieß es. Die "Frankfurter Rundschau" berichtete am Samstag - ohne Angabe von Quellen - die Zusatzbeiträge sollten von einem Prozent des Einkommens auf zwei verdoppelt werden. Damit würde der maximale Zusatzbeitrag von 37,50 auf 75 Euro im Monat steigen. Darüber hinaus sind neben den bereits beschlossenen Einsparungen bei Pharma auch weniger üppige Zuwächse bei den Honoraren für Ärzte und den Finanzzuweisungen an die Kliniken geplant. Insgesamt beläuft sich das angepeilte Einsparvolumen auf vier Milliarden Euro.

Die Opposition kritisierte die Pläne der Koalition. SPD-Gesundheitsexpertin Carola Reimann sprach von einer "echten Schlappe für die FDP". Der Vorschlag, den Beitragssatz anzuheben, sei "konventionell" und habe mit den von Rösler angekündigten Strukturveränderungen nichts zu tun.Die Grünen-Abgeordnete Biggi Bender forderte von der Koalition "zusätzliche Schritte". Nur Geld bei den Versicherten abzuholen, reiche nicht. Lesen Sie dazu auch: Beitragssätze steigen auf 15,5 Prozent Wirtschaft warnt vor höheren Kassenbeiträgen Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Koalition mangelt es an Phantasie

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung