Bessere medizinische Versorgung für das Westjordanland

FRANKFURT/MAIN(Smi). Das soziale Engagement der Bundesbürger wird durch die Finanzkrise offenbar nicht beeinträchtigt. So hat die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international ihre Spendeneinnahmen 2008 um sieben Prozent auf fast 2,4 Millionen Euro gesteigert.

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Mit einem Gesamtetat von mehr als zehn Millionen Euro förderte die Frankfurter Organisation im vergangenen Jahr insgesamt 61 Projekte in 20 Ländern. Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international, wies bei der Vorstellung des Jahresberichts darauf hin, dass die internationale Finanzkrise vor allem in den ärmsten Regionen der Welt verheerende Auswirkungen haben werde. Die Weltbank rechne allein in Afrika mit 50 Millionen Menschen, die in Folge der Krise in die Armut stürzen werden, sowie Hunderttausenden Hungertoten.

Ein Schwerpunkt der Projektarbeit von medico liegt in Palästina, wo laut Angaben der Organisation die nationale und ethnische Zugehörigkeit über den Zugang zu Gesundheitsdiensten entscheidet. Besonders betroffen sei die Landbevölkerung im Distrikt Ramallah im Westjordanland.

Gemeinsam mit seinen Partnern versucht medico hier die Basisgesundheitsdienste für 27 abgeschnittene Gemeinden mit 75 000 Einwohnern aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Die Patienten würden durch Familien- und Frauenärzte sowie von sogenannten Gesundheitsarbeiterinnen betreut. Viele Einrichtungen seien renoviert worden, Patienten erhielten Medikamente zu bezahlbaren Preisen, und Laboranten könnten in schlichten Labors die wichtigsten Grunduntersuchungen vornehmen. Darüber hinaus wurden Kurse angeboten, die das Bewusstsein der Bevölkerung für Themen wie Hygiene, chronische Krankheiten und Ernährung schärfen sollen.

Am schlimmsten stelle sich die Situation im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen dar, wo sich medico ebenfalls mit Hilfe lokaler Partner bemüht, die Basisgesundheitsversorgung für 225 000 Menschen zu sichern, unter anderem mit zwei mobilen Kliniken.

In Frankfurt forderte der regionale medico-Vertreter Tsafrir Cohen von der Bundesregierung und der EU, sich stärker für eine politische Lösung des Nahost-Konflikts einzusetzen. Die Blockade des Gazastreifens durch Israel müsse endlich aufgehoben werden.

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