Betriebskrankenkassen rüsten für Zusatzbeiträge

KÖLN (iss). Bislang scheuen die Krankenkassen noch vor der Ankündigung zurück, dass sie von ihren Mitgliedern künftig einen Zusatzbeitrag verlangen müssen. Doch viele Betriebskrankenkassen (BKK) rüsten sich schon für den Fall der Fälle.

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Spectrum K, die Dienstleistungsgesellschaft für 130 BKK, hat einen entsprechenden Vertrag mit dem IT-Unternehmen T-Systems abgeschlossen. Ziel ist es, das Verfahren für die Krankenkassen so kostengünstig wie möglich zu gestalten.

Nach einer Analyse des Unternehmens Kander Consulting aus Düsseldorf betragen die Prozesskosten bei einem Zusatzbeitrag von bis zu acht Euro je nach Kasse zwischen 2,50 Euro und 3,80 Euro, sagt Thomas Merz, bei T-Systems zuständig für die Portfolio-Entwicklung im Healthcare- Bereich. "Je größer das Volumen ist, desto günstiger kann man den Prozess gestalten."

T-Systems wird für die Kassen das Dokumentenmanagement, das Anschreiben der Versicherten inklusive Rechnungen und Mahnungen übernehmen und mit einem Callcenter für alle Fragen rund um das Thema Zusatzbeitrag zur Verfügung stehen. Außerdem sorgt das IT-Unternehmen dafür, dass den Kassenmitgliedern verschiedene Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen: von der Einzugsermächtigung über die Überweisung oder die Zahlung per Kreditkarte bis hin zu verschiedenen Online-Bezahlverfahren. Dazu zählt auch ein neues Verfahren, die Zahlung per Handy über eine SMS-Funktion abzuwickeln. "Das eigentliche Debitorenmanagement bleibt als Kernaufgabe bei den Krankenkassen", betont Merz.

Nach seinen Angaben ist der Vertrag zwischen der Telekom-Tochter und Spectrum K der erste seiner Art, insbesondere weil er nicht nur Einzelfunktionen abdecke, sondern ein komplettes Dienstleistungspaket umfasse. Der Vertrag ist unterschrieben, ihm müssen die einzelnen Kassen jetzt beitreten. Neben den Spectrum K-Mitgliedern können sich auch weitere BKK oder andere Kassenarten beteiligen, sagt Spectrum K-Sprecher Thomas Isenberg. Für sie würden dann allerdings andere Preise für die Dienstleistungen gelten.

"Der Vertrag ist für uns eine strategische Investition, damit den Kassen durch die Erhebung des Zusatzbeitrags möglichst wenig Verwaltungskosten entstehen", sagt er. Die Vertragspartner gehen davon aus, dass sich die Prozesskosten auf diesem Weg um bis zu 50 Prozent senken lassen.

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