Biosimilars dämpfen das Wachstum
Anders als bei konventionellen Generika ist das Sparpotenzial von Biosimilars moderat, wie eine IGES-Prognose zeigt.
Veröffentlicht:Etwa im jahr 2017 könnte ein jährliches Einsparpotenzial durch Biosimilars entstehen, deren Preis etwa 20 bis 30 Prozent unter dem der Originale liegt.
Zwischen 2004 und 2008 stiegen die GKV-Ausgaben für Biopharmazeutika um 64 Prozent auf gut vier Milliarden Euro, etwa dreimal so schnell wie der übrige GKV-Arzneimittelmarkt. Bis 2020 könnten die Ausgaben auf 9,7 Milliarden Euro steigen, der Marktanteil läge dann bei 21 Prozent.
Aufgrund der hohen Entwicklungs- und Produktionskosten für Biosimilars wird davon ausgegangen, dass das Preisniveau für Biopharmazeutika um nicht mehr als 20 Prozent sinken wird. Dies korreliert mit den ersten verfügbaren empirschen Beobachtungen, beispielsweise am Epo-Markt. Lag der DDD-Preis des Originals bis zum Zeitpunkt der Markteinführueng des Biosimilars bei 15 Euro, so sank der Originalpreis mit Entstehen der neuen Wettbewerbssituation um 15,7 Prozent. Der Preis des Biosimilars selbst lag um 33 Prozent unter dem ursprünglichen Preis des Originals.
Aufgrund der bis Mitte des nächsten Jahrzehnts schon heute bekannten Zeitpunkte von Patentabläufen hat IGES eine Prognose erstellt:
- Insgesamt dürfte der Biopharmazeutika-Markt durch Innovationen von heute gut vier Milliarden Euro auf knapp 9,7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 wachsen.
- Das Umsatzvolumen mit patentgeschützten Biopharmazeutika wird kaum noch wachsen und 2020 etwa 4,3 Milliarden Euro erreichen.
- Überproportional wächst im Biopharmazeutika-Markt das Segment der Biosimilar-fähigen Arzneimittel. Gerechnet in den Original-Preisen würde es im Jahr 2020 5,7 Milliarden Euro erreichen. Aufgrund der Wettbewerbssituation wird jedoch mit zwei Effekten zu rechnen sein: den niedrigeren Biosimilar-Preisen und Preissenkungen des Originalanbieter. Das kann dazu führen, dass im Jahr 2017 durch Biosimilar-Wettbewerb ein Sparpotenzial von einer Milliarde Euro, im Jahr 2020 ein Sparpotenzial von etwa 1,3 Milliarden Euro entsteht. Die Ausgaben für Biopharmazeutika würden dann 8,4 Milliarden Euro erreichen. Ob dies jedoch auch realisiert wird, hängt davon ab, in welchem Umfang Ärzte bereit sind, von den Präparaten der Erstanbieter auf Biosimilars zu wechseln.
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