Bayern

Biotech-Sparte expandiert weiter

Bayern bleibt ein attraktiver Standort für Unternehmen der Biotech- und Pharmaindustrie. Das geht aus dem Bayerischen Jahresreport Biotechnologie 2012 hervor.

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MÜNCHEN. Trotz einiger Rückschläge im Zulassungsprozess für neue Medikamente verzeichnete die Biotechnologiebranche in Bayern im vergangenen Jahr eine insgesamt positive Entwicklung.

So werden derzeit in über 60 klinischen Studien Medikamente getestet, die aus der Forschung und Entwicklung kleiner und mittlerer Biotechnologieunternehmen in Bayern stammen, berichtete Professor Horst Domdey, Geschäftsführer der Bio-M und Sprecher des Bayerischen Biotechnologie Cluster in München.

Zusätzlich befinden sich rund 60 Kandidaten für neue Medikamente in der präklinischen Forschung. Für stetigen Nachschub sei also gesorgt, meinte Domdey bei der Vorstellung des Bayerischen Jahresreports Biotechnologie 2012.

Finanzierungssituation "katastrophal"

Die Zahl der Beschäftigten in den 340 bayerischen Unternehmen, die im Bereich Biotechnologie und Pharma tätig sind, ist im vergangenen Jahr um vier Prozent auf mehr als 26.000 Beschäftigte gestiegen.

Allein die 178 kleinen und mittelständischen Biotechunternehmen beschäftigen derzeit mehr als 4300 Mitarbeiter in Bayern, berichtete Domdey.

Nach wie vor "katastrophal" sei die Finanzierungssituation, beklagte Domdey. "Die Venture-Capital-Szene ist praktisch tot", sagte er. Jetzt sei der Bundesfinanzminister gefragt, der Forschung und Entwicklung steuerlich unterstützen müsse.

Trotz der angespannten Finanzierungssituation seien im vergangenen Jahr zehn neue Firmen in der Biotechnologie gegründet worden.

Zu den besonderen Highlights des vergangenen Jahres zählten der Kauf der Münchner Gesellschaft Micromet durch den US-amerikanischen Biotechnologie-Konzern Amgen für rund 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 916 Mill. Euro).

Dies sei das bisher größte derartige Akquisitionsvolumen in der deutschen Biotechnologiebranche gewesen, betonte Domdey.

Münchner Standort ausgebaut

Eine weitere Besonderheit sei die Übernahme der Martinsrieder Corimmun durch Johnson&Johnson (J&J) für einen dreistelligen Millionenbetrag. In beiden Fällen profitiere der Standort München und Bayern, erklärte Domdey.

Denn mit der vollzogenen Akquisition baue Amgen seinen Münchner Standort zu einem der wenigen Forschungsstandorte außerhalb der USA aus.

Und auch die Gründer und Investoren von Corimmun seien schon wieder in einem neuen Unternehmen aktiv. (sto)

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