Telemedizin

Brandenburg: Ganze Leitstelle Lausitz arbeitet künftig mit Telenotärzten

25 Notarzteinsatzfahrzeuge und 100 Rettungswagen werden mit Tablets inklusive Zubehör und Software ausgestattet. 15 besonders erfahrene Notärztewerden als Telenotärzte geschult.

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Cottbus. Im Süden Brandenburgs erhalten alle Einheiten des Rettungsdienstes künftig eine Verbindung zu einem Telenotarzt. Dazu übergab die Ministerin in der Potsdamer Staatskanzlei, Kathrin Schneider (SPD), am Montag einen Zuwendungsbescheid über 650.000 Euro an die Stadt Cottbus. Das Geld stammt aus Strukturstärkungsmitteln für den Braunkohleausstieg, die der Bund dem Land Brandenburg zur eigenen Verfügung überlassen hat. „Jeder Mensch sollte, unabhängig von seinem Wohnort, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung haben und schnell kompetente medizinische Hilfe erfahren“, sagte Schneider. „Telemedizin kann einen wichtigen Beitrag leisten, dieses Ziel zu erreichen.“

In den Kreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster und Dahme-Spreewald sowie in der kreisfreien Stadt Cottbus werden künftig alle Einsatzfahrzeuge, darunter 25 Notarzteinsatzfahrzeuge und 100 Rettungswagen, mit Tablets inklusive Zubehör und Software ausgestattet. Darüber sollen die beim Rettungseinsatz erhobenen Patientendaten und Vitalparameter an einen stationären Telenotarzt in der Leitstelle oder an das aufnehmende Krankenhaus digital übermittelt werden. In medizinisch kritischen Situationen können durch einen digital zugeschalteten Arzt frühzeitig Therapien und Medikationen angeordnet werden.

20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze sollen digital ablaufen

„Telemedizin kann lebensrettend sein“, sagte Schneider. Das habe unter anderem das vor zwei Jahren gestartete Pilotprojekt in Spree-Neiße gezeigt. Daher sei es folgerichtig, dass der Einsatz digitaler Technik im Rettungsdienst auf die gesamte Leitstelle Lausitz ausgeweitet wird. „Der Einsatz in allen brandenburgischen Landkreisen der Lausitz und Cottbus vermeidet digitale Insellösungen und stärkt die interkommunale Zusammenarbeit“, so Schneider. „Damit treiben wir den Aufbau einer digitalen, nachhaltigen medizinischen Versorgung in der künftigen Gesundheitsmodellregion weiter voran.“

In Zukunft sollen nach Angaben der Staatskanzlei 20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze digital ablaufen, das entspricht 25.000 Notarzteinsätzen im Gebiet der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz. Hierfür werden 15 besonders erfahrene Notärzte als Telenotärzte geschult. Die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes des Telenotarztes wird über den Krankenhausstrukturfonds II des Gesundheitsministeriums gefördert, um die Funktionskette am anderen Ende zu schließen. Es wird einen Arbeitsplatz in der Leitstelle Lausitz und einen unterstützenden Arbeitsplatz im Klinikum der „Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem“ geben. Bei einem erfolgreichen Betrieb ist vorgesehen, die Anwendung der Telemedizin auf sämtliche Leitstellen und Rettungsdienste im Land Brandenburg auszuweiten. (lass)

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