Brexit

Britische Ärzte froh über EU-Aufschub

Das ungeregelte Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ist vorerst vermieden. NHS und Ärzte zeigen sich erleichtert über die dreimonatige Verschiebung.

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London. Erleichterung innerhalb der britischen Ärzteschaft und im britischen Gesundheitswesen über die Brexit-Verschiebung. „Damit haben wir erst einmal das schlimmste abgewendet“, so ein Sprecher des größten britischen Ärzteverbandes (British Medical Association, BMA) am Montag kurz nach Bekanntgabe der Verlängerung in London.

Das britische Gesundheitswesen (National Health Service, NHS) leidet seit Jahren unter der Brexit-Unsicherheit. Das äußert sich nicht zuletzt durch Personalmangel, da zum Beispiel tausende Krankenpflegekräfte aus der EU die Insel verlassen haben, weil ihre Zukunft zu unsicher scheint.

Britische Kliniken und auch die verschreibenden Ärzte atmen nach Bekanntgabe der dreimonatigen Verlängerung auf. Grund: Wäre es am 31. Oktober zu einem chaotischen und ungeordneten Brexit gekommen, wären vermutlich schon bald die Arzneimittel auf der Insel knapp geworden. „Die Verlängerung löst zwar das Brexit-Problem nicht. Aber es gibt uns Klinikmanagern doch eine Atempause, um uns besser auf das EU-Aus vorzubereiten, sagte eine Sprecherin des Londoner Guys and St. Thomas Hospital Trust. „Wir sind erleichtert.“

Ähnlich fielen auch die ersten Reaktionen aus der Pharmaindustrie und aus anderen Gesundheitsberufen wie Apothekern aus. Premierminister Boris Johnson versucht jetzt, Neuwahlen im Dezember abzuhalten.

Er erhofft sich davon, eine Mehrheit im Unterhaus zu gewinnen, um dann seine Brexitpläne ungehindert zu vollenden. „Alles ist besser als diese lähmende Unsicherheit“, sagte der Londoner Klinikarzt Dr. Al Teague der „Ärzte Zeitung“. (ast)

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