Krebs-Überlebensraten

Britische Onkologen schlagen Alarm

Veröffentlicht:

LONDON. Britische Onkologen und Patienten-Organisationen schlagen Alarm, da die Überlebensraten bei vielen der am häufigsten diagnostizierten Krebsarten in den vergangenen zehn Jahren kaum verbessert wurden. Das gelte unter anderem für Prostata-, Brust- und Darmkrebs, hieß es in London. Bei einigen Krebsarten verschlechterte sich die Überlebensrate sogar.

Wie die Organisation Macmillan Cancer Support mitteilte, sei sowohl die Ein-Jahres-Überlebensrate als auch die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Blasenkrebs in den vergangenen Jahren gesunken. Verglichen wurden Statistiken des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) zwischen 2008 und 2017. Überlebten zwischen 2008 und 2012 noch 57,1 Prozent der neu diagnostizierten Blasenkrebspatienten mindestens fünf Jahre, so waren es zwischen 2013 und 2017 nur noch 52,6 Prozent. 2017 wurde bei rund 6300 Männern und rund 2400 Frauen im Königreich erstmals Blasenkrebs diagnostiziert.

Laut Macmillan sehe es auch bei anderen häufig diagnostizierten Krebsarten wie Brust, Prostata- und Darmkrebs nicht viel besser aus. Dort habe es nach jahrzehntelangem Fortschritt in den vergangenen zehn Jahren „ein Plateau“ gegeben, die Mortalität sei hier in der vergangenen Dekade „leider nicht weiter verbessert“ worden.

Britische Onkologen wiesen darauf hin, dass Großbritannien ohnehin im Vergleich zu vielen anderen west-europäischen Ländern wie Deutschland oder Frankreich in der Onkologie nicht sonderlich gut abschneide. Hauptgründe sind mangelhafte Vorsorge-Angebote besonders abseits der Ballungsräume sowie zu lange Wartezeiten nach der Erst-Diagnose. Diese haben sich in den vergangenen fünf Jahren deutlich verlängert.

Macmillan Cancer Support und britische Onkologen verlangen von der Regierung daher, größere Anstrengungen in Sachen Früherkennung. Vorsorgeuntersuchungen müssten mehr als bisher beworben und angeboten werden, hieß es. Hausärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes komme dabei eine Schlüsselfunktion zu. (ast)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus