Krankenhäuser und Notaufnahmen

„Bündnis pro Rettungsdienst“ warnt vor Trennung der Reformen

Krankenhaus- und Notfallreform sind gemeinsam auf den Weg zu bringen – ansonsten verschärfe sich die Lage im Rettungsdienst weiter, warnen Fachverbände und die Feuerwehr-Gewerkschaft.

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Berlin. Mehrere Verbände im Bereich Rettungsdienst haben dazu aufgerufen, die geplante Krankenhausstrukturreform eng mit der Reform der Notfallversorgung zu verknüpfen. Die Bundesländer hätten sich im Rahmen ihrer Amtschefkonferenz allerdings gegen dieses Vorgehen ausgesprochen, kritisierte das „Bündnis pro Rettungsdienst“ am Mittwoch in einer Mitteilung.

Dem Bündnis gehören unter anderem die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte, die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft, die Björn Steiger Stiftung und der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst. Dessen 2. Vorsitzender, Frank Flake, warnte, dass eine Krankenhausreform ohne gleichzeitige Reform der Notfallversorgung die Lage im Rettungsdienst weiter verschärfe.

Viele Behandlungen in Notaufnahmen „nicht zeitkritisch“

Die Anzahl der Rettungsdiensteinsätze steige seit Jahren kontinuierlich an, in manchen Bereichen um bis zu 20 Prozent, erklärte Flake. Dies bedeute, dass mehr Rettungsmittel angeschafft und besetzt werden müssten, um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist je nach Bundesland von acht bis 15 Minuten sicherstellen zu können.

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Viele Rettungseinsätze und Behandlungen in den Notaufnahmen der Kliniken seien „nicht zeitkritisch“, gab das Bündnis zu bedenken. Daher müssten zielgerichtete Hilfsangebote geschaffen und alle an der Notfallversorgung beteiligten Akteure vernetzt werden, um Patienten in die richtige Behandlungseinrichtung zu steuern.

Sinnvoll seien daher gemeinsame Leitstellen für die Notrufnummern 112 und die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117. Außer standardisierten Notrufabfragen müssten dabei auch telefonische Reanimationen und Gesundheitsberatungen verpflichtend vorgehalten werden. (hom)

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